Sonntag, 26. Februar 2012

Das Globians Doc Fest Halle 2012 kündigt Festivalprogramm an

Pressemitteilung

Halle erhält ein internationales Dokumentarfilmfestival:
Das Globians Doc Fest Halle 2012 kündigt Festivalprogramm für April an.
GLOBIANS DOC FEST HALLE 2012
Internationales Dokumentarfilmfestival Halle (Saale)
20. - 22. April 2012
Audiovisual Anthropology
www.globians.com

Das Globians Doc Fest Halle 2012 kündigt heute seinen ersten Programmablauf für April an:
http://www.globians.com/GlobiansProgramm2012.pdf

Insgesamt werden 25 Filmwerke an drei Tagen vom 20. - 22. April 2012 in der Händel-Stadt gezeigt.
Festivalort wird das Kino ZAZIE sein, das bereits mehrfach für sein anspruchsvolles Kinoprogramm prämiert wurde und dadurch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden ist. Das Kino ZAZIE ist gerade bei kino-affinen Hallensern und in der Studentenschaft der Region in Sachen "art house" Filmkunst sehr gut eingeführt sowie festival-erprobt, was es zur ersten Wahl als Festivalkino für Globians machte.

Gezeigt werden beim GLOBIANS DOC FEST HALLE 2012 fünfundzwanzig Dokumentarfilme, die in folgenden Ländern produziert wurden:
USA, Mexiko, Indien, Australien, Vietnam, Singapur, UK, Schweden, Dänemark, Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Schweiz, Italien, Polen und der Türkei.


Zu den Programmschwerpunkten des Festivals zählen u.a.:

• Samoa im Süd-Pazifik und die kanadische Arktis
• Grönland erwacht
• Wasser für Afrika
• Indien und der Traum vom westlichen Leben
• Die Anthropologie des Flughafens
• Die große ethnographische und ethno-musikologische Dokumentation in Afrika (in der Tradition der französischen Schule)
• Urbanes Leben im Wandel: in London und in Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt)
• Umgang mit dem "Rätselhaften" in westlichen Kulturen
• Die Globians Kurzfilm-Rolle 2012 mit 10 Kurzfilmen zum Motto "Alt und Jung"

In Begleitung ihrer Festivalfilme erwarten wir zahlreiche Filmemacher zu Besuch, die auf eigene Kosten anreisen werden.

Das GLOBIANS DOC FEST HALLE 2012 finanziert sich bislang aus Einreichgebühren der Filmemacher und Filmproduzenten für zur Sichtung eingereichter Werke sowie aus den Eintrittskarten-Erlösen. Kurator des Festivalprogramms ist Dr. Joachim Polzer. Insgesamt wurden 310 Filmbeiträge zur Sichtung eingereicht, was auf Anhieb für einen erstmals laufenden "Call for Submissions" als sehr gute Größenordnung angesehen werden kann.

Projektträger des Festivals ist die Mentor des Wandels gGmbH in Potsdam. Die Serie der 'Globians Doc Festivals' begann 2005 mit Spielorten bislang in Berlin, Potsdam und Stuttgart mit jeweils eigenem Zuschnitt bei der Festival-Programmierung. Der April-Festivallauf in Halle 2012 wird Anfang Mai auf Schloss Ballenstedt (Harz) im dortigen "Schlosskino" nochmals als kompletter "Re-Run" wiederholt werden. Festivalsprache des GLOBIANS DOC FEST HALLE ist Englisch; alle Filme werden in Originalfassung mit ggf. englischen Untertiteln gezeigt.

Die Neugründung des GLOBIANS DOC FEST HALLE 2012 grenzt sich gegenüber anderen Dokfilm-Festivals einerseits durch den Frühlingstermin ab (und ist im Frühjahr noch vor München und Göttingen gelegen), andererseits durch die inhaltliche Spezialisierung auf "Welt & Kultur"-Themen. Dies wurde für Halle im verstärkten Fokus auf ethnographische Themen im Bereich der so genannten "Audiovisual Anthropology" nochmals zugespitzt. Obwohl hierfür die starke Akzentuierung auf dem Gebiet der ethnologischen Forschung in Halle spricht -- etwa beim Max-Planck-Institut für Ethnologie (dem einzigen in Deutschland) oder beim "Seminar für Ethnologie" an der MLU -- bleibt das GLOBIANS DOC FEST HALLE für ein am Dokfilm interessiertes Allgemeinpublikum stets zugänglich und verständlich.

Festival-Kurator, Dr. Joachim Polzer, zum ersten Festivallauf in Halle: "Wir freuen uns sehr auf den Globians-Start in der Saale-Stadt. Vieles im Stadtbild von Halle erinnert mich heute an die Stadt-Atmosphäre im Berlin der frühen 1990er-Jahre, als viele Leerstellen im Stadtraum noch Freiflächen für schöpferisches Potential boten. Da Skalierung und Größe letztlich kein Argument sind, freuen wir uns auf ein übersichtliches, kleines aber feines und recht spezialisiertes Dokfilm-Festival. 'Small is beautiful' kommt durch die Weltkrise als Motto wieder an die Oberfläche und dabei liegen wir nicht nur mit dem ausgewählten Filmspektrum sondern auch bei der Form unserer Veranstaltung voll im Trend. Die bunte und alternative Kultur in der Stadt steht dabei mit einer langen bürgerlichen Tradition in Verbindung. Dafür wollen wir ein weiterer Farbtupfer im 'Medienfeld' von Halle sein."

Im Gegensatz zu anderen Dokfilm-Festivals versteht sich das GLOBIANS DOC FEST als "Projektmodel für die kommunikative Vernetzung von unabhängigen (= nicht TV-abhängigen) Dokfilmern". Es ist "kein Industrie-Festival", weder "Branchentreff" noch "Verkaufsmesse", wofür auch der kollegiale Umgang der Filmemacher beim Festival untereinander spricht; es werden keine Preise und Auszeichnungen vergeben. Dabeisein ist alles: Die filmischen Arbeiten von Professoren an Hochschulen und Universitäten stehen dabei etwa gleichberechtigt neben Abschlussarbeiten von Filmstudenten an Akademien und beide wiederum neben komplett unabhängig produzierten Werken von etablierten Dokfilm-Künstlern mit internationalem Renommee. Ebenfalls im Gegensatz zu anderen Dokfilm-Festivals in Deutschland werden dieses Jahr in Halle nur Produktionen aus dem Ausland gezeigt; die einzige deutschsprachige Produktion stammt aus der Schweiz.

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Donnerstag, 16. Februar 2012

Der Berglöwe auf dem Sprung in den Abgrund

Heute kündigte "Apple Inc." per Pressemeldung die Veröffentlichung der Entwickler-Vorschau von OS X "Mountain Lion" an.

Es ist ein weiterer Meilenschritt, das seit rund 30 Jahren bekannte und erfolgreiche Konzept des offenen "Personal Computer" zu verlassen, um einen 'computerless Computer' als proprietäre Box normativ durchzusetzen. Auch Windows8 für ARM aus dem Hause Microsoft scheint diesen Weg gehen zu wollen.

Es scheint, dass "Mountain Lion" als neunte OS-X-Edition der letzte Schritt hin zu X-OSX-iOS sein dürfte, bevor also Mac und iOS auf Betriebssystem-Ebene zusammen verschmolzen werden. Wie man der Ankündigung entnehmen kann, hat es Apple damit auch eilig: Dafür spricht vor allem der "Gatekeeper" als neuer Betriebssystem-Funktion, um sich der Software-Installation durch simplen Webdownload oder via Silberscheiben zu entwöhnen. 'Es ist nur zu Deiner Sicherheit!' -- Den Schritt, die Nicht-App-Store-Software-Installation auf Betriebssystemebene zu unterbinden, haben sie sich noch nicht getraut durchzusetzen. Das kommt dann beim nächsten Mal. Die Augenwischerei ist nun die, dass nur noch hier bis auf Weiteres der Nutzer der "Gatekeeper" sein darf; beim nächsten Mal dürfte die große Firma diese Gatekeeper-Funktion dann selbst übernommen haben und damit alles in der Hand haben, was darf und was nicht mehr kann. Insofern ist der "Brand" vom "Gatekeeper" eine Frechheit hoch drei.

Es sieht bei 9OSX bereits vieles nach "Downgrade" aus; denn auf Apples Antwort die Zukunft ihres File-Systems betreffend warten wir seit 2006 vergeblich (mit damals abgesagtem ZFS, weil Herr Jobs auf Mr. Sun wütend war) -- und von "Btrfs" scheint man bei Apple noch nichts gehört zu haben. Wahrscheinlich heißt Apples Antwort beim Thema File-System "iCloud", denn die Workstation/Laptop-User sollen sich um ein "Filesystem" und seine Transparenz gar keine Gedanken mehr machen. Das macht jetzt alles Apple proprietär, so wie sie gerade CUPS die Linux-Funktionen nehmen.

Nach der Pleite mit FCP-X, den eingestampften Rack-Servern samt SAN (alles drei waren deutlich wahrnehmbare "Verkehrsschilder", die Pros. sollen sich gefälligst wo anders umschauen!) sind viele im Videopostproduction-Bereich i.Ü. auf der Suche nach einer neuen Plattform (auch eine Marktlücke übrigens!), was dem "Raketenabsatz" und dem "Monopol auf Profite" bei Konsumentenprodukten ja keinen Abbruch tut. Allerdings verlagert sich die Innovationskraft im Hause Apple zunehmend aufs Gerichtsprozesseführen, was letztlich ein "wildes-um-sich-Beissen" des Platzhirschs vor tiefem Fallen ankündigt, auch wenn der anstehende Apple-Fernseher wieder ein weiterer Erfolg werden sollte.
Allerdings möchte man nicht wissen, wie viele OSX-Nutzer bewusst noch bei den verganenen Hauptrevisionen Tiger und bei Snow Leopard verharren, auf Grund des 'Legacy-Software-Supports' (OS9 bei Tiger und PPC-Binaries bei Snow Leopard durch Rosetta). Die wohl überaus übersichtliche Upgrade-Rate von SnowLeopard auf Lion hat Apple (trotz günstigem Preis und Benutzerfreundlichkeit durch App-Shop) ja stets geheim gehalten (es muss schrecklich wenig gewesen sein!) und hoffte auf wachsenden Lion-Marktanteil durch Neu-Hardware-Verkäufe... Jetzt hoffen sie, dass die Kommunikationsanbindung von OSX ans iOS mehr Leute zum Upgrade lockt als bislang. Während bislang immer 18 - 24 Monate zwischen den Betriebssystem-Hauptrevisionen vergingen, sind es jetzt nur noch sieben -- und der letzte Release steht erst bei 10.7.3 (im Vergleich zu 10.4.11, 10.5.8, 10.6.8 als jeweils letztem Release der vergangenen Hauptrevisionen). Man hat es im Hause Apple wirklich eilig, aus dem offenen OSX rauszukommen.

Ich denke, es werden auch viele die Angst und Sorge teilen, wo man nach einem Totalabsturz seine Anwendungs-Software nebst passendem Betriebssystem her bekommt (um seine Anwendungsdaten am Leben halten zu können), wenn die Herrscher des App-Shops die alten Software-Versionen nicht mehr zum Verkauf anbieten und man zur Neuinstallation keine "Master"-Silberscheiben mehr bekommen hat, die von allen Online-Herrschern unabhängig funktionieren, geschweige denn noch über einen Computer zu verfügen, bei dem man auf Firmware-Ebene und vom OS erlaubt von Silberscheiben oder aus dem Webbrowser heraus Anwendungs-Code auf den eigenen "Personal Computer" laden darf, ohne einen anderen Gatekeeper und seinen Grabbeltisch bemühen zu müssen.
Von der Perspektive des Datenerhalts arbeitet allen voran Apple am großen Schwarzen Datenloch auch wenn sie mit ihrer Backup-Software stets das Gegenteil behaupten. Dass man bei FCP-X keine Dateien aus FCP-Versionen 5, 6 und 7 mehr laden kann, war ein entsprechender Warnschuss. Es hilft also auch nicht das Argument, man könne ja die neueren Software-OS-Version stets noch im Online-App-Shop beziehen, um alte Dateiversionen weiter zu verwenden.

Es stimmt: Apple ist ein Meister der "Selbstkannibalisierung"
Steve Jobs - “If you don’t cannibalize yourself, someone else will.”

http://www.eoshd.com/content/6913/kodak-file-for-bankruptcy-a-lesson-for-all-...

Das Dumme bei Apple-Produkten ist nur, dass man als User in der Nutzungs-Symbiose bei der Produktevolution davon mitbetroffen ist.

Bestimmte Dinge sollen eben bleiben dürfen -- auch wenn sich viel oder fast alles verändert. Dafür fehlt diesem Unternehmen jedwede Sensibilität, der zweite Grund für den bevorstehenden konfuzianischen Wandel vom Platzhirsch zurück zum Underdog.

PS: Was man wohl in "Mountain View" zu "Mountain Lion" meinen wird?

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Montag, 13. Februar 2012

David Bordwell's "Pandora's Box"

David Bordwell's article series "Pandora's Box" from his Blog on the worldwide conversion to digital cinema projection and its far reaching impact is very good indeed and important to read:

Hightlights so far,

- on the short history of digital cinema exhibition (and which role the Video-CD had played):
"Pandora’s digital box: From the periphery to the center, or the one of many centers"
from January 11, 2012
http://www.davidbordwell.net/blog/2012/01/11/pandoras-digital-box-from-the-pe...

- on the impact of digitalization to the film festival fare & ventures
"Pandora’s digital box: At the festival"
from January 5, 2012
http://www.davidbordwell.net/blog/2012/01/05/pandoras-digital-box-at-the-fest...

- on 'the enormity of what film archives face' due to digitalization of cinema
"Pandora’s digital box: Pix and pixels"
from February 13, 2012
http://www.davidbordwell.net/blog/2012/02/13/pandoras-digital-box-pix-and-pix...

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