Dass im US-Kino der ausgehenden 1960er-Jahre visuell sich aufregende, prickelnde Entwicklungen ereignet haben, ist sicherlich auch dem damals neu aufkommenden, künstlerischen Mut der Film-Editoren zu verdanken. Eine aus dieser Topliga neben Thelma Schoonmaker und Allen Coates hat uns am 17. April 86-jährig verlassen: Dede Allen. Hier der Link zum Nachruf bei der L.A. Times. Von "Odds Against Tomorrow" (1959) als spätem US-Noir von Robert Wise über den konstruktivistischen Schnittessay bei "Bonnie and Clyde" (1967), menschliche Abgründe bei "Alice's Restaurant" (1969) und "Little Big Man" (1970), implodierende Farce bei "Dog Day Afternoon" (1975), bei "Slaughterhouse-Five" (1972) und bei "Slap Shot" (1977) sowie einem Epos nach langer Unterbrechung und mit dramaturgischer Unterbrechung – also Pause – bei "Reds" (1981) bis hin zu den "Wonder Boys" (2000). Final Cut war "The Final Cut" von 2004 (und doch nicht ganz).
Arnold Spohr, der Impressario der Royal Winnipeg Ballet Co. starb am 12. April ebenfalls 86-jährig. Er war der Star des Dokumentarfilms "40 Years of One Night Stands", den wir beim Globians Doc Fest Berlin 2009 zeigen konnten. Traurig für die Tanzwelt, aber gut für den Dokfilm, der es immerhin namentlich in den Nachruf der NYT geschafft hatte.
Und dann hat Dave Kehr in der NYT vom 21. April einen Nachruf auf Werner Schroeter veröffentlicht, auch wenn der offene Liebesbrief von Holger Mischwitzky zugegebenermaßen sich interessanter las.
ATRIUM
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