Thomas Elsaesser hat in epd-Film, Ausgabe 01/10, ein beeindruckendes Essay zum Digitalen 3-D-Kino veröffentlicht. Er argumentiert, dass hier mit aller Gewalt der erweiterte "military-surveilance-entertainment complex" eine neue Standard-Voreinstellung unserer technologischen Wahrnehmung setzen will, als Teil eines neues Paradigmas für die Kontroll- und Überwachungsgesellschaft. Auf der Strecke bleiben dabei humanistische Werte wie "Introspektion, individuelles Bewußtsein und persönliche Verantwortlichkeit".
Dieses Essay belegt mir implizit den langen Weg von der ersten Euphorie gegenüber der Digitalen Kultur am Anfang der Jahrhunderts, wie ich sie bei ihm an der Universität Amsterdam anlässlich einiger Besuche bei Kolloquien erlebt habe, hin zu einer tiefgreifend kritischen Sicht auf die technologischen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, denen nicht nur das Kino sondern immer weitere Bereiche der bisherigen Kultur und des Humanismus seit einigen Jahren ausgesetzt sind.
3D im Kino und als neue Bildoberfläche in den anderen visuellen Darstellungsformen ist damit alles andere als harmlos.
Was setzt man also dagegen außer Ignoranz?
Digitale Unkultur wird zu einer Angelegenheit des Widerstands.
ATRIUM
Donnerstag, 7. Januar 2010
Warnung vor dem Schwanz, der mit dem Hund wedelt
Tags:
3-D,
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Elsaesser
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