Sonntag, 19. Januar 2014

Digitale Dämmerung

Der laufende Paradigmenwechsel und die Perspektivenverschiebung um die Digitale Zivilisation benötigen Diskursraum und zwar einen dezidierten.

Deshalb habe ich heute den neuen Blog

www.digitaledämmerung.de

bei Wordpress eingerichtet.


Dienstag, 31. Dezember 2013

Abgänge und Verabschiedungen 2013

Abgänge und Verabschiedungen 2013

Dem letzten Tag des Kalenderjahres obliegt es wieder, eine Liste der "Abgänge und Verabschiedungen" zu erstellen, sehr subjektiv nach Lieblingen und Liebhabereien, in ihrer eigenen un-alphabetisierten Ordnung, in ihren seltsamen Verkettungen und Assoziationen (des Lebens höchst-selbst) und mit ihren inhärenten, innewohnenden Prioritäten:



Roger Ebert
Stanley Kauffmann
Marcel Reich-Ranicki

Douglas C. Engelbart

Lou Reed

Peter O'Toole

Ray Dolby

Henning Rischbieter
Rolf Michaelis

Otto Sander
Walter Schmiedinger
Peter Fitz
Thomas Holtzmann
Jörg Pleva
Rosemarie Fendel

Wolf Euba
Rolf Schult
Giesela Pukaß-Fritsch

Patrice Chéreau
Ruth Prawer Jhabvala
Nagisa Oshima
Édouard Molinaro
Rituparno Ghosh
Peter Sehr
Georges Lautner
Damiano Damiani
Carlo Lizzani
Michael Winner
Ted Post
Sergiu Nicolaescu
Jesus "Jess" Franco
Bigas Luna
Pyotr Todorovsky

Peter Wintonick
Michel Brault
Gail Levin
Ed Pincus
John Reilly
Saul Landau
William "Bill" Miles
Les Blank
Jacqueline Veuve

Ray Harryhausen
Stuart Freeborn
Syd Field
Luciano Vincenzoni
Gilbert Taylor
Peter Przybylski
Stephenie McMillan
Martin Schäfer

Stefan Kudelski
Brian O'Brien
Amar G. Bose
David Richards
Phil Ramone
Paul Tanner

Mike Gray
William Harrison
Anthony Hinds
Diane Disney Miller
Jane Henson
Edgar M. Bronfman
George Grund
Steffen Kuchenreuther

Joan Fontaine
Audrey Totter
Eleanor Parker
Esther Williams
James Gandolfini
Eileen Brennan
Ed Lauter
Karen Black
Julie Harris
Christopher Evan Welch
Marta Heflin
Giuliano Gemma
Michael Ansara
Deanna Durbin
John Kerr
Don Mitchell
Dale Robertson
Noel Harrison
Harry Reems
Allan Arbus

Paul Kuhn
Kai Rautenberg

Chris Howland
Dieter Hildebrandt

Claude Nobs
George Gruntz
Fritz Rau
Sid Bernstein
Maxine Powell

Wojciech Kilar
Nikos Mamangakis
Rolf Alexander Wilhelm
John Tavener
Eric Ericson
Sir Colin Davis
Wolfgang Sawallisch
Van Cliburn
Marian McPartland
Ray Manzarek
George Moustaki
Peter Minich
Risë Stevens
Marta Eggerth

JJ Cale
Patti Page
Patty Andrews
Donald Byrd
Donna Hightower
Jim Hall
Tony Sheridan
Alvin Lee
Richie Havens
George Jones
Ray Price
Bob Brozman
Trevor Bolder
Gloria Lynne
Yusef Lateef

Saul Leiter
Josef "Jupp" Darchinger
Robert Häusser
Bill Eppridge
Jack Mitchell
Wayne Miller
Ozzie Sweet

Charles Pollock
Artur Braun
Storm Thorgerson
Harald Siepermann
James Irvine

Helen Thomas
David Frost
Jürgen Leinemann
Tissy Bruns
Christian Semler
Mario Wirz

Horst Königstein
Klaus Lang
Henning Vosskamp
Dieter Ertel
Harald Weiß
Hans Wilhelm Vahlefeld
Alexander von Cube
Vivi Bach
Elmar Gunsch
Ute Verhoolen
Dagmar Bergmeister

Hans Hass
Otfried Preußler
Horst Tomayer
Peter Ensikat

Eddi Arent
Heinz Meier
Hildegard Krekel
Dieter Pfaff
Hans von Borsody
Franca Rame
Herbert Blau
Veit Relin
Konstanze Vernon

Aaron Swartz
Peter Szor
Barnaby Jack
Seth Vidal
Willis Ware

Doris Lessing
Yoram Kaniuk
Seamus Heaney
Álvaro Mutis
Chinua Achebe
Tom Clancy
Iain Banks

Erich Loest
Walter Jens
Wolf Jobst Siedler
James M. Buchanan
Gerd Langguth
Stephane Hessel
Vieviane Forrester
Hans-Jürgen Massaquoi

Virginia Johnson
Ronald Dworkin
Tingye Li
Michail Kalaschnikow
Hilary Koprowski
Frederick Sanger
Michiaki Takahashi
Gerhard Fieber
Les Brown
John E. Karlin
Donald Richie

Nelson Mandela
Hugo Chavez
Margaret Thatcher
Giulio Adreotti
Tadeusz Mazowiecki
Gyula Horn
Edward "Ed" Koch
Manfred Rommel
Lothar Bisky
Ottmar Schreiner
Walter Wallmann

Berthold Beitz
Alex Calderwood
Hans Riegel Bonn
Otto Beisheim
Peter Dussmann
Eiji Toyoda
Hiroshi Yamauchi


Montag, 9. September 2013

IFA Berlin 2013


Schlendert man auf der diesjährigen IFA in Berlin zu rockigen Klängen von HEINO zu den 4K Display-Ausstellungen der üblich verdächtigten Hersteller, so zeigt sich ein recht uneindeutiges und undeutliches Bild, viel Widersprüchliches:

• Einerseits haben sich die TV-Anstalten von der technischen Entwicklung komplett abgehängt und sind froh, wenn sie sich einen neuen 720p Camcorder leisten können wollen; Ausnahme: Sky, die sich neue Märkte davon versprechen.

• Andererseits wird deutlich, dass für den Anspruch eines Wahrnehmungssurrogats 4K nie und nimmer als Rasterformat ausreichen wird. Man sieht bei 4K, wenn man genau rantritt, immer noch: Raster und zwar jede Menge. 4K ist klar ein Übergangsformat wie 720 zu 1080.

• Bei den heurigen 4K-Displays zu sehen: jede Menge Kompressionsartefakte und Rauschen im zugespielten Signal, gleich ob H.264, H.265 oder ProRes-Codec

• Dadurch, dass die Codierung bei der vierfachen Auflösung und der wohl nur doppelt gegönnten Bandbreite extrem anspruchsvoll wird, dürfte der übliche Praxis-Schluder dafür sorgen, dass die 4K-Auslieferung mit Blockartefakten übersäht sein wird. Die logische Folgerung in der Praxis: noch mehr Pixel, damit man die Kompressionsartefakte nicht mehr sieht (und man so noch mehr Bandbreite bekommen kann). 

• Die Tendenz, den Codec-Decoder (H.265) gleich ins Display einzubauen, um den USB-Speicher im Display statt in zusätzlicher Player-Box abzuspielen.

• Bei der Tech.Watch waren Darstellungs-Modelle zu sehen, das 4K-TV-Bild in drei multiperspektivische Teilframes neben- und übereinander aufzuteilen. Der Second Screen "reflektiert" sich als ThreeScreens (als SplitScreen) ins Hauptdisplay zurück. Damit verändert sich allerdings auch die bisherige Wahrnehmsungstruktur von AV-Inhalten.

• Die Tendenz zum Curved Screen bei den OLEDs, sowohl horizonal als auch (bei LG in der 3D-Gigantowand) horizontal+vertikal sowie die Tendenz zur 21:9 = 1:2,4 CS-Proportion bei Arbeitsbildschirmen.

• Was so alles auf der IFA als "Laser Projektor" verkauft wird, dürfte im Heimbereich derzeit eine Mogelpackung aus Leuchtdiodenlichtquellen sein/werden. Die OLEDs stehlen jedenfalls ggü. anderen Innovationen derzeit die Show und ziehen aus verschiedenen Gründen die Blicke an.

• Die Tendenz hin zu wirklichen Großdisplays (über 1,5 Meter Bildschrimdiagonale) als Heimgeräte bzw. Format-Applikationen im Heim.

• Das Stöhnen über die Post-Production-Kosten auf dem 4K-Medien-Panel (jetzt: Menschen gemeint) beim begleitend zur IFA laufenden BB-Medienforum, während nebenan 4K (Raster) für 4K ($/€) geboten wird. Das Geizen und das Rückhalten der MajorSeven, 4K Inhalte ins Heim auszuliefern, um ihre neue Technik auch abverkaufen zu können, während Indies ohne viel "Mätzchen" für 10K $/€ ein Komplettsystem zum Produzieren bereits vorliegen haben. Da fehlt dann nur noch der Distributionskanal, der weniger sensibel in Sachen Extrem-Kopierschutz ist -- auf der Rückseite eben die Verbraucher-, Käufer- und Benutzer-Freundlichkeit.

• Es war der neue SONY 4K-Heimprojektor (SONY VPL-VW500ES ULTRA HD 4K Heimkino-Projektor) in einer Demo zu sehen, der mit knapp 10K€ halb so viel kostet wie das Vorgängermodell. Bei Dunkelheit in der Kammer mit 21 Leuten ist der technische Fortschritt ggü 2K/HD schon zu erkennen. Allerdings machen sich die 24p Altstandard zunehmend als irritierend bemerkbar.

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass der große Vorteil eines öffentlichen Kinos nicht mehr in der technischen Überlegenheit der Großen Bilddarstellung liegt (die ist ggü. dem Heimbereich inzwischen verloren), sondern im Nicht-Rücksichtnehmen-Müssen der Klangdarbietung im Schalldruck auf sich ggf. gestört fühlende Nachbarn zu abendlicher Stunde. Andererseits ist im Kino das Problem technisch noch ungelöst, Richtungsschall zum Bild von hinter der Bildwand ohne Tonlöcher zum Zuschauerohr zu bekommen; Tonlöcher in der Bildwand, die zu Interferenzen beim Bild führen, und zwar: je mehr je besser die Bilddarstellung ist. Schlicht fehlt durch Tonlöcher in der Leinwand Bildinformation (und zwar erheblich je besser und feiner die Bilddarstellung gerastert ist), andererseits kommt es zu Alias-Bildungen und Pseudo-Artefakten. 

Meiner Meinung nach entscheidet eine technische Weiterentwicklung auf diesem Gebiet mit darüber, ob das Kino weiterhin eine Zukunft haben wird. Dazu gehört natürlich zunächst, sich dieses Problems überhaupt erst einmal zu stellen und bewußt zu machen.

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Donnerstag, 11. Juli 2013

Vorgeschichte und Nachgeschichte

Es wäre eigentlich die Aufgabe einer Berliner Filmzeitschrift - oder zumindest die einer Filmzeitschrift aus Deutschland gewesen - auf die dreibändige Lamprecht Monographie mit einem Tiefeninterview hinzuweisen. So geht der Pokal an das Wiener Ray-Magazin. Was ja als Umstand auch wieder tief blicken lässt. Der längere Textabdruck scheint mir extrem lesenswert zu sein, mit seinen Bezügen und Nachwirkungen zur Stiftung Deutsche Kinemathek nach deren Abwicklung in ein Film- und Fernsehmuseum, das nun auch kein Fernsehmuseum mehr ist oder sein darf.

Jedenfalls darf man gegen Ende dieses Textabdrucks die dezente Abrechnung des dort ehemaligen Bereichsleiters Buch mit den "Ideologen der Digitalisierung" (wohl gemeint auch die des eigenen Hauses) nachlesen, dies gerade unter der jüngsten Verabschiedung eines neuen "Orphan-Gesetzes" auf Bundesebene in Deutschland.


http://www.ray-magazin.at/news/gerhard-lamprecht-in-3-d


Neues vom Potsdamer Platz: "Lost in the celluloid basement"

Man muss im kulturellen Bereich bei den freundlichen Redakteuren und Journalisten des englisch-sprachigen EXBERLINER Magazins schon einiges 'ausgefressen' haben, um einen deftigen Verriss zu landen. Dem ARSENAL ist das in der Juni-Ausgabe des EXBERLINER mit Bravour gelungen. In Ruvi Simmons Reflexionen zur Kinopraxis wird als Conclusio eines Neuberliners (seit 2006) nur allzu deutlich, dass avanciertes "Untergrundkino" nicht im Keller stattfinden darf, wenn es bemerkt werden will -- und als Kinoerfahrung nicht "unterirdisch" sein darf (mit blickverstellenden unergonomischen Stühlen, bei denen man in der ersten oder zweiten Sitzreihe dann vor allem auf die Löcher der Tonleinwand starrt, die einem das Bild anderweitig wegnehmen). Bei Ruvi Simmons, der sich seine Kinoverpflegung für sich und seine Kids im Trennscheibennachbarkino kaufen musste, liest sich das dann so:

"Eventually, I found my way to the basement, and the cinema. But there was a strange invisibility hanging over the entire space, one that continues to the present and brings into focus the strange life Arsenal, Berlin’s Institute for Film and Video Art, has taken on over its 50-year history. [...] A brilliant film screened in an atmosphere of almost sterile discomfort, visitors drifting around a comfortless foyer more like the hallway of a pharmaceutical firm than a well-loved cinema institution. There is an irony to Arsenal and Cinestar being neighbours, like a family full of rowdy kids living next door to childless, semi-retired teachers. Not to draw a direct comparison with a cultural institute and a gleaming multiplex, but the contrast underlines how little attention Arsenal pays to the actual experience of watching films. And while they can be justifiably proud of their achievements over the past 50 years, the archive and their international reach, until they pay more care to that, they will remain as they are – respected but not loved, a strange object of disaffection in the very place where they should be most cherished."

Mangelnde Liebe zum Kino würde auch ich den Betreibern dieses Kinohauses vorwerfen wollen; der Tropfen, der das Fass jüngst zum Überlaufen brachte, erschien mir jener Archiv-Eskapismus zu sein, das eigene Jubliäum mit modischen Mash-Ups aus dem Filmmaterialfundus zu garnieren, statt hier hermeneutisch zu arbeiten: aufzuarbeiten. Aber das gehört wohl heute mit dazu, wenn man sich ständig als "a white screen" neu erfinden will, was heute auch anders heißt: rebranden. Angesichts der derzeit entfesselt-beschleunigten Total-Gentrifizierung, in Berlin, fast überall, kann man noch nicht einmal empfehlen, das Filmhaus am Po-Platz gänzlich dicht zu machen und es in Randzonen neu zu begründen, ohne Ballast eines Betriebs in Erbpacht, dann aber mit der Last der Geschichte als Freude und Ansporn zur Entdeckung. Statt den Filmkanon in 360 Filmprogrammen zu zementieren, eben die Entstehung eines Filmkanons transparent neu entstehen lassen, ihn ständig neu zu befragen. Zeit wäre es ebenfalls, das Schisma zwischen Ausstellung & Buch einerseits um der Kinopraxis andererseits nach 50 Jahren einmal zu überwinden und die 74 Berliner Filmarchive mal etwas zu konsolidieren, ohne gleich alles nach Digitalisierung in den Orcus zu werfen. Wie wäre das denn ?


http://www.exberliner.com/culture/film/lost-in-the-celluloid-basement/

Donnerstag, 23. Mai 2013

"Manage Your Private Home Cinema Event"

Aus dem Developer-Blog der neuen CineParty App für iPhone, iPad und iPod touch:

"How the CineParty App came into being…
It all started in a thread called “Access to Film History” of the German film projectionists Internet forum on December 2nd, 2011. Basicly a reaction to late Roger Ebert’s blog article “THE SUDDEN DEATH OF FILM” from November 2 of the same year, some postings of the German film projectionists forum were questioning the need for using App tools to conduct home cinema events in a new way and being part of a new culture of the cinematic experience. From there it was just simply a matter of vision, believe, seriousness, dedication and discipline for designing and creating the CineParty App. — 17 months later were are here, up and running and launched on the AppStore.
May we dedicate today’s launch of the CineParty App to the remembrance of Roger Ebert, who died on April 4 this year…
CineParty App Homepage:
http://www.cineparty.netDeveloper-Blog der CineParty App:http://cineparty.wordpress.com

Sonntag, 19. Mai 2013

20 Jahre "Weltwunder der Kinematographie"

Es sei hier nur mal kurz erwähnt, dass die Publikationsreihe "Weltwunder der Kinematographie – Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Film- und Medientechnik" heuer ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. 1994 erschien die erste Ausgabe zur "Geschichte des 70-mm-Films".

Das 20. Jubiläumsjahr war Anlass, einige der Ausgaben z.B. bei BEAM BERLIN als eBook herauszugeben (verfügbar ohne DRM-Restriktionen, als pdf-Download im Original-Layout).

Direkt-Links (z.T. mit Leserkommentaren) hier:

http://www.beam-ebooks.de/ebook/40085

http://www.beam-ebooks.de/ebook/31992

http://www.beam-ebooks.de/ebook/31394

http://www.beam-ebooks.de/ebook/30910

http://www.beam-ebooks.de/ebook/30883



Samstag, 18. Mai 2013

Lars Henrik Gass: "Gedanken zur Weiterentwicklung des Kinos"

critic.de wandelt sich seit einigen Monaten zu einer wirklich lesenswerten und vor allen Dingen extrem relevanten Website zum Kinodiskurs, gerade weil nun der Blick auch auf TV-Präsenz und weitere Medienverbreitungswege der Kinowerke gelegt wird.

Besonders lesenswert fand ich das am 09. Mai veröffentliche Gespräch des critic.de Herausgebers Frédéric Jaeger mit dem Leiter der Oberhausener Kurzfilmtage Lars Henrik Gass über "Kino-Migrationen", geführt wohl aus aktuellem Anlass der Kurzfilmtage wie auch dem Anlass der jüngsten Buchveröffentlichung "Film und Kunst nach dem Kino" von Gass als Autor.

Die Frage nach dem Ort der Kinowerke "nach dem Kino" ist derzeit im Thema die am spannensten zu stellende.

Der Text findet sich hier:

http://www.critic.de/interview/immer-spaeter-und-irgendwann-gar-nicht-mehr-3672/





Ein "beschmiertes Stück Mittelstreifen am Potsdamer Platz"

Es ist nicht so, dass es 2009 hier keine Warnungen und Reflexionen darüber gegeben hätte, dass es einer Realisierbarkeit von "Großmannssucht" von kinohistorisch pädagogischen Projekten in Berlin einfach an 'Format' fehlt, um etwas wirklich "Großes" auch schaffen zu können, zumal im öffentlichen Raum.

Diese beiden Beiträge vom Juli 2009 finden sich jedenfalls im Archiv dieses Blogs:

http://kinoberlin.blogspot.de/2009/07/ausstellungseroffnung-boulevard-der.html

http://kinoberlin.blogspot.de/2009/07/zwischenruf-boulevard-der-dammerung.html 


Heute bringt Sebastian Leber im Berliner Tagesspiegel nach rund vier Jahren eine Art Bilanz, die sich nicht sehr freundlich liest und die unsere schlimmsten Befürchtungen von damals als Resumé beschreiben:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/boulevard-der-stars-am-potsdamer-platz-der-schandfleck-mitten-in-berlin/8223754.html

Was waren da nur für wirklich kompetente Leute am Werk ?



Freitag, 5. April 2013

Roger Ebert

Roger Ebert ist gestern 70-jährig gestorben.

Sein Blogeintrag "The Sudden Death of Film" vom 2. November 2011 hatte mit seinen schlussfolgernden Implikationen für mich weitreichende Konsequenzen und setzte ziemlich unmittelbar sowie recht unvermittelt ein mächtiges und umfangreiches Handlungsgefüge in Gang, von dem noch zu berichten sein wird.

Obwohl ich ihm nie persönlich begegnet bin und lediglich seine Bedeutung für die US-Kinokultur Ende 1998 / Anfang 1999 zum Ende von "Siskel & Ebert" vor Ort einschätzen lernte, bedeutet er mir viel, über die rund 300 Filmkritiken p.a. und die zahlreichen Buch-Anthologien weit hinaus reichend.

http://blogs.suntimes.com/ebert/2011/11/the_sudden_death_o& f_film.html


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Pixelwolke im Kino

Es ist nun bereits elf Jahre her, als die sechste Ausgabe der Publikationsreihe "Weltwunder der Kinematographie - Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik" den Aufstieg und Niedergang des Tonfilms antizipierte und beschrieb.

Insofern erfreuen so deutliche Feststellungen zur gegenwärtig vorherrschenden "Pixelwolke im engagierten Kino" mit dem Abstand zum Jahr 2002 sehr, wie dieser Beitrag von Lukas Foerster vom 13.03.2013 bei "critic.de":


http://www.critic.de/special/die-pixelwolke-und-der-wert-der-bilder-3656/


Dank an JPG für den Hinweis auf diese Veröffentlichung.


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Dr. Hans Hege und die MABB: Kompetenzerweiterung als Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme

Diese Meldung im Newsfeed des Heise-Verlags von heute ließ aufhorchen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Medienwaechter-stellt-Merkels-Staatsfernsehen-im-Internet-in-Frage-1835902.html

Nachdem der Leiter der Berlin-Brandenburgischen Medienaufsichtsanstalt MABB bereits vor einigen Monaten anregte, die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten Deutschlands könnten ihr Geschäftsmodell künftig dahingehend auffächern, eine ÖR-Suchmaschine im Internet zu etablieren, um damit privatwirtschaftlichen Anbietern und ihren Oligopol-Algorithmen entgegenzutreten, kommt heute aus der Medienaufsichtsanstalt die Meldung, dass die seit Mitte der 1990-Jahre gültige Rechtsauffassung, wonach auch Bewegtbildangebote im Internet nicht als genehmigungspflichtiger Rundfunkdienst gelten, sondern als Multimediaangebote von sog. Neuen Medien, revidiert werden soll, zumindest dann, wenn es sich um Verfassungsorgane handelt.

Mir scheint die Replik auf das verfassungsgerichtlich einst verbotene Adenauer-Fernsehen eher als schlechter Widerhall, als dumpfes Echo jener Publizitätswelle auf das jüngst medial zelebrierte Jubiläum zum 50. Jahrestag des Sendestarts des ZDF zum 1. April 1963 zu sein, der den Gründungsmythos des "Riesendampfers mit Programmauftrag, linksrheinisch, milliardenschwer" ins Gegenwartsbewußtsein schwappte.

Die nunmehrige Häufung solcher "Empfehlungen" aus dem Hause MABB gibt Denkanstöße, freilich in eine andere Richtung als anscheinend intendiert: Wo die "Alten Medien" sich zunehmend in der Mediennutzung abgenutzt haben, als obsolet gelten, defizient und sinnentleert geworden sind, braucht es letzlich auch keine Medienwächter mehr, deren Geschäftsgrundlage sie waren. Erst mit dem Umdeuten von "Neuen Medien", die nach rund 20 Jahren auch nicht mehr neu sind, -- und mit einer Volte zum revisionistischen Umdeuten des nicht mehr Neuen in alt Bekanntes und damit als etwas erneut zu Reglementierendes, erhalten Wortmeldungen dieser Art ihren Sinn: als angemaßte und einfordernde Kompetenzerweiterung in Richtung Neuidentität von selbsternanntem Hohheitsauftrag, mithin zur Abwendung der eigenen anzukündigenden Abwicklung, damit als Arbeitsplatzbeschaffungs- und Arbeitsplatzerhaltungs-Maßnahme.


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Montag, 31. Dezember 2012

Abgänge und Verabschiedungen 2012



Dem letzten Tag des Kalenderjahres obliegt es wieder, eine Liste der "Abgänge und Verabschiedungen" zu erstellen, sehr subjektiv nach Lieblingen und Liebhabereien, in ihrer eigenen un-alphabetisierten Ordnung, in ihren seltsamen Verkettungen und Assoziationen (des Lebens höchst-selbst) und mit ihren inhärenten, innewohnenden Prioritäten: 


Chris Marker
Theo Angelopoulos
Nora Ephron
Tony Scott
Yash Chopra
Fjodor Saweljewitsch Chitrov
Paulo Rocha
Claude Miller
Helmut Jedele
Eberhrd Itzenplitz
Kurt Maetzig

Ernest Borgnine
Ben Gazzara
Erland Josephson
Vadim Glowna
Susanne Lothar
Herbert Lom
Jack Klugman
Larry Hagman
Charles Durning
Paul Bogart
Sylvia Kristel
Robert Nelson
James Farentino
David Cameron
Warren Stevens
Ruth Hausmeister
Peter Carsten
Günther Kaufmann
Heinz Eckner
Edgar Bessen
Werner Riepel
Gad Beck
Dirk Bach
Hans Jürgen Dietrich

Dietrich Fischer-Dieskau
Lisa della Casa
Ravi Shankar
Dave Brubeck
Elliott Carter
Hans Werner Henze
Paavo Berglund
Helmut Müller-Brühl
Dave Alexander
Clare Fischer
Maurice André
Heinz Wunderlich
Gustav Leonhardt
Alexis Weissenberg

Marvin Hamlish
Robert Sherman
Hal David
Hazy Osterwald
Etta James
Robin Gibb
Jon Lord
Whitney Houston
Donna Summer
Scott McKenzie
Levon Helms
Donald Dunn
Tony Martin
Andy Williams
Margot Werner
Norbert "Bert" Berger

Oscar Niemeyer
Ray Bradbury
Eric Hobsbawm
Peter Wapnewski

Richard D. Zanuck
Ivan Nagel
Thomas Langhoff
Volker Canaris
Wolfgang Wiens
Hermann Naber
Rolf Kutschera

Rudi van Dantzig
Richard Cragun

Eve Arnold
Homia Vyarawalle
Lillian Bassman
Horst Faas
Cornel Lucas

Amos Vogel
Andrew Sarris
Judith Crist
Ronny Loewy
Helmut W. Banz
Bingham Ray
Brent Grulke
Frank Pierson
Ralph McQuarrie
Eileen Moran
Michael Hopkins
John D. Lowry
Eugene Polley
Peter K. Burkowitz
Alain Derobe
Harris Savides
Norman Joseph Woodland
Jack Tramiel
Bryce Bayer
Sir Patrick Moore

Antoni Tàpies
David Weiss
Jean Giraud, aka "Moebius"
Ferdinand Alexander Porsche
Vidal Sassoon
Neil Armstrong
George McGovern
Helmut Sonnenfeldt
König Norodom Sihanouk

Arthur Ochs Sulzberger
Gore Vidal
Margarete Mitscherlich
Mike Wallace
Anthony Shadid
Andrew Breitbart
Dick Clark
Wolfgang Menge
Harry Valerien
Kurt Stenzel
Ludwig Munzinger
Norbert Walter
Alfred Marquart
Kurt Felix
Wolf Gerlach

Annemarie Griesinger
Georg Leber
Lieselotte Funke
Friedrich Zimmermann
Klaus Schütz
Peter Struck
Jan Brügelmann


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Freitag, 14. Dezember 2012

9th GLOBIANS DOC FEST Berlin 2013 announces program line-up

9th GLOBIANS DOC FEST Berlin 2013

Globians welt+kultur Dokumentarfilm Festival Berlin 2013

http://www.globians.com

vom 31. Januar - 3. Februar 2013

im KINO TONI • Antonplatz • Berlin-Weißensee


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Programm des internationalen Dokumentarfilmfestivals

(Alle Filme in Originalfassung mit ggf. engl. Untertiteln)

Stand: 14.12.2012

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Tag 1 – Donnerstag, 31. Januar 2013


19.00 h - 7pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

festival opening: on relationships

To Be An European – Europäer sein:

Love Trips CH/A 2011, 64 min,
dir: Carlo Pisani, multispr. OF, engl. UT – 12 bi-national couples involved in romantic long distance relationships across modern Europe: on people who have to travel to keep their love alive.

Natur-Beobachtung und Selbst-Reflektion:

Mating For Life USA 2012, 49 min,
dir: Cindy Stillwell, engl. OF – A personal pilgrimage to witness the annual spring migration of the sandhill cranes: one of the oldest living birds which is known to mate for life. An essayistic meditation on nature and art, rising essential questions in mid-life about our need for both connection and solitude.


22.00 h - 10pm

To Be An European – Europäer sein:

LAGUNEMINE ITALY 2012, 70 min,
dir: Nicola Piovesan, ital. OF, engl. UT – About three people who live and work in a remote area of the Venetian Lagoon in Italy. A place frozen in time away from civilization. Living in a rarefied and motionless environment of a land that lives in symbiosis with the water.


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Tag 2 – Freitag, 01. Februar 2013


18.00 h - 6pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

Aufarbeitung von Diktatur, Bürgerkrieg und Unterdrückung: Kolumbien

Panopticon CAN 2010, 30 min,
dir: Diego Samper – A dreamlike and surreal trip through the 120 year old Colombian prison of Ibague after it was closed and emptied of its prisoners. The architecture was loosely based on an emerging British surveillance design, called a Panopticon. The film reveals aspects of contemporary Colombian social and political realities.

Aufarbeitung von Diktatur, Bürgerkrieg und Unterdrückung: Brasilien

„The day that lasted 21 years“ BRAZIL 2012, 77min,
portug. OF, engl. UT, dir: Camilo Tavares
During the Cold War period, between 1964 and 1985, Brazil experienced the longest military dictatorship of South America. The doc reveals how and why the United States supported a conspiracy to overthrow the Brazilian elected President Joao Goulart in 1964.


20.00 h - 8pm

Fremd-Erfahrung und Selbst-Reflektion: das Vermächtnis des Bronislaw Malinowski, Mitbegründer der modernen Anthropologie

Savage Memory USA 2011, 75 min, engl. OF
dir: Kelly Thomson & Zachary Stuart – On the legacy of Bronislaw Malinowski, one of the founding fathers of modern Anthropology and viewed through the lens of his great grandson. Best known for documenting the sex, magic and trade practices of the Trobriand Islanders of Papua New Guinea, Malinowski developed methods in field work for decades of research to come. Malinowski died in 1942 at 58; he left a very controversial legacy behind him: within his own family, among the descendents of the people he studied and within Anthropology.


21.30 h - 9.30pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

Fremd-Erfahrung und Selbst-Reflektion – Erinnerung, Wiederbegegnung und alte Mediendokumente – Europäer werden

Back to Mandima CH 2011, 39 min,
frz. OF, engl. UT, dir: Robert-Jan Lacombe – He was 10 years when Rob-Jan left his village of Zaire in1996. War broke out soon after in R.D. Congo. A personal journey, back to his childhood in Africa, to look for his best friends. But a lot has happened in 15 years.

So close so far CH 2012, 74 min,
OF, engl. UT, dir: Michel Favre – Bolivia in the 1950s, after the 1952 revolution, on the Island of the Sun, in the midst of Lake Titicaca. Alberto Perrin films the indigenous community recently emancipated. In 2010 Carmen Perrin, his daughter, returns to the protagonists . Ancestral rites and the spirit of liberty continue to enliven the community, despite the pressure of tourism. Cinema re-edit time: memory is emerging, gestures are invented, ties are woven.


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Tag 3 – Samstag, 02. Februar 2013


18.00 h - 6pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

Digital Culture – Digitale Kultur | db & PC

Invisible Airs UK 2012, 16min,
engl. OF, dir: Alistair Oldham – The computerized database is radically transforming all of our lives. Artist group YOHA set about making the database visible.

Behind the Screen A 2011, 61 min,
OF, engl. UT, dir: Stefan Baumgartner – In a computerized society decentralized economic workings are difficult to understand based on true life processes: The doc visits main stages which a computer device passes through its life span: Gold-mining in West Africa, assembly by migrant workers, use of computer products in the rich world and final disposal in the electronic waste dumps of Ghana.


20.00 h - 8pm

Digital Culture – Digitale Kultur | China

Crocodile in the Yangtze CHINA 2012, 75min,
OF, engl. UT, dir: Porter Erisman – Jack Ma, a former English teacher, became China‘s very first internet entrepreneur. The doc follows Jack Ma‘s battles with government bureaucrats, international media, fianancing, and U.S. giant eBay to build China‘s first global internet company: Alibaba.com – Jack Ma ranked at number 25 of a „Web rich list“, worth more than 1 billion US$. A rare inside story of China‘s internet revolution told through the eyes of an American who worked in a key position of Ma‘s company.


21.30 h - 9.30pm

Universe & Cosmos work in Analogue Mode

Inner Worlds, Outer Worlds CAN 2012, 121 min,
engl. OF, dir: Daniel Schmidt – There is one vibratory field that connects all things; it has been named Akasha, OM, music of spheres, Higgs field, dark energy etc. It is the same field of energy that saints, Buddhas, yogis, mystics, priests, shamans and seers, have observed by looking within themselves. This vibratory field is at the root of all spiritual experience and scientific investigation. For all who have come to the threshold of this great mystery, it‘s the common link between all religions, all sciences, and the link between our inner worlds and our outer worlds.


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Tag 4 – Sonntag, 03. Februar 2013


16.00 h - 4.00pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

To Be An European – Europäer sein:

Light Plate USA 2012, 10 min,
dir: Josh Gibson Situated between tradition and modernity, dawn and night, pasta is made in Italian light. - A „Light Plate“ additionally has a semantic meaning of being a vintage photographic recording device.

Old-Industry-Cities – Alte-Industrie-Städte

Schrebergaart LUX 2011, 56 min,
OF, engl. UT, dir: Yann Tonnar – The city of Esch in Luxembourg once was a proud steel city, and still has a strong culture of allotment gardens: small plots of land made available for individual gardening, organized in a community. With its 90% immigrant population, the gardens microcosm reflect the socio-cultural challlenges of a rapidly changing industrial society. Shot over four seasons, the film combines a precise observation of human nature with an idiosyncratic sense of humor.


17.30 h - 5.30pm

Old-Industry-Cities – Alte-Industrie-Städte

Made in Wolverhampton UK 2011, 74 min,
engl. OF, dir: Adam Kossoff – The melancholic identity of an English post-industrial city in the digital age and the changing nature of space and memory. Using fictional letters to a girlfriend in Havanna, the film is an essay on the city as a space of historical juxtaposition, cinematic montage and unexpected connections to Cuba. Filmed with humour and irony, it is inspired by the ideas of Walter Benjamin regard. the wandering flaneur.


19.00 h - 7pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

Der Punjab als Kulturraum: Sikh und Sufi

Himself He cooks B 2011, 65 min,
OF, engl.UT, dir: Valerie Berteau & Philippe Witjes – In the Golden Temple of the Sikh in Amritsar (India) hundreds of volunteers prepare 50,000 free meals every day. The spontaneous choreography of many hands reveals the essence and atmosphere of this fascinating place. An intense observation.

Jaadu (Magic) F 2012, 65 min,
frz.-urdu OF, engl. UT, dir: Barbara Safarova & Bruno Decharme – The encounter of Titi Robin - a French guitarist, oud and bouzouki player - and qawwali master Faiz Ali Faiz brings us powerful Sufi music, burstling of energy and emotion. This encounter, taking place in the Lahore region, leads us to the heart of Sufism, transmitted by deeply tolerant Islam sung by the qawwals. Contemporary music practice of the West meets the Sufi music tradition.


21.30 h - 9.30pm [1 Vorstellung = 2 Filme]

Aufarbeitung von Diktatur, Bürgerkrieg und Unterdrückung: Russland & Kambodscha

New Empire UK 2012, 24 min,
OF, engl.UT, dir: Sasha Litvintseva – Soviet iconography, the cyclicity of history and extreme free-market capitalism tell the story of Modern day Russia and the failure of the Communistic Utopian dream in sci-fi doc style.

When the mangos (WP) SPAIN 2012, 52 min,
khmer OF, engl.UT, dir: Andrea Spalletti – Body art, music and dance can be a way to rediscover personal and cultural identity, a unique tool to rebuild a society: A journey across Cambodia, from the genocide, as told by survivors, until the present day, through the eyes of their sons. Victims of human traffic and domestic violence, of wars, dictatorship and poverty are fighting to improve their life by learning to use their body as a source of empowerment by the means of art.


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Eintrittspreise: 7 € | 6 € erm. | Festival-Pass 40 €
Ein Kulturprojekt der Mentor des Wandels gGmbH in Potsdam. Kurator: Dr. Joachim Polzer –
Ein Projektmodell für die kommunikative Vernetzung von unabhängigen Dokfilmern. Kein Industriefestival! –
Kinovorführungen von digitalen Datenträgern in Videoprojektion. – Eintritt ab 18 Jahren (gem. dt. JuSchG).
Programmänderungen vorbehalten. – Veranstalter im Sinne des Veranstaltungsrechts: Fa. Kino Toni Berlin

Montag, 26. November 2012

Zur Legitimationsdebatte des Ö-R-Rundfunksystems in Deutschland

Die Legitimationsdebatte um das Ö-R-Rundfunksystem kommt nach den Insolvenz- und Einstellungs-Ankündigungen bei FR und FTD in Fahrt. Wie der Perlentaucher heute in seiner Blogschau

http://www.perlentaucher.de/feuilletons/2012-11-26.html#a36087

auch eine Verbindung zur Buchveröffentlichung "Die Nimmersatten" herstellt und auf den Beitrag von Peter Littger aus London im VOCER-Blog hinweist:

http://www.vocer.org/de/artikel/do/detail/id/313/ard-zdf-und-wer.html

Inzwischen besteht nach Littger das Ö-R-Rundfunksystem in Deutschland als "großer Systemfehler der Bundesrepublik". Littger weiter:
"Was wir jedenfalls nicht mehr primär benötigen, sind rein öffentlich finanzierte Vertriebsangebote für Fernsehen und Hörfunk. Erst wenn die Debatte über die angemessene zeitgemäße Verwendung von Gebühren neu geführt, wenn alle Gebührenzahler daran teilnehmen und ein neuer Konsens über die kollektive Förderung von Medien erzielt worden ist, die unter Marktbedingungen nicht entstehen können - erst dann hat das öffentlich-rechtliche System die Legitimation erlangt, die in Teilen abhanden gekommen ist und die zu anderen Teilen nie existierte."

Bei diesem Diskurs geht es inzwischen um die Umverteilung zugunsten von "Qualitätsjournalismus" und nicht mehr um die Bestandshaftung für knappe und unbezahlbar teure Rundfunknetz- sowie Rundfunk-Betriebstechnik:
"Es wurde mit Gebühren das knappste und teuerste finanziert, was es damals gab: Frequenzen sowie die Technik, sie zu beschallen. Zunächst nur per Radio, später per Fernsehen. Diese Begründung ist heute obsolet."
Bleibt noch das Argument, durch das Ö-R-Rundfunksystem eine "Meinungspluralität" abseits von Verleger-Märkten mit ihren kommerziellen Interessen aufrecht erhalten zu wollen. Die wird dann zunehmend schwierig zu behaupten, wenn in Durchgriffsmanier auf allen Ö-R-Radio- und Fernsehkanälen von ARD und ZDF mehr oder weniger gleichzeitig und - wichtiger noch - kontinuierlich als Kampagne zum Thema "Pro-Organspende" publiziert wird (als Reflexhandlung zu Skandalen, mehr als fragwürdiger Gesellschaftspolitik und untermauert als Gutmenschentum) und auf allen Radio- und Fernsehkanälen der ARD mehr als sieben Tage lang (inkl. Vorankündigungen) die "Segnungen von Sterbehilfe" mit christlicher Dominanz der Seelenklärung kampagnenartig angedient wird. Einem Borbardement von redaktionellem Durchgriff auf's Gemüt, die ich mehr als belästigend empfand. Ich habe im Übrigen weder einen Hindu noch einen Buddhisten medial gesehen oder gehört, der seine Meinung im Rahmen von "Meinungspluralität" zum Thema "Pro-Organspende" und "Segnungen von Sterbehilfe" dabei hätte mitteilen können. Der Begriff der "Gleichschaltung" ist historisch zu belastet, als dass man ihn hier produktiv einsetzen könnte. Aber eine "Gleichrichtung" der redaktionellen Inhalte ist allemal erkennbar und das immer öfter.

Diese Durchgriffsmanier bei sogenannten "Themenwochen", den sendeformatierten wie den informellen, verträgt sich meiner Ansicht nach sehr wenig mit dem letzten noch verbliebenen Argument einer "Meinungspluralität", die für die weitere Aufrechterhaltung des Ö-R-Rundfunksystems noch gesprochen hätte.

Es geht mittlerweile also nicht mehr darum, ob man den Ö-R-Rundfunk in Deutschland abschalten soll und er statt dessen lieber Ö-R-Suchmaschinen redaktionell betreiben sollte; es geht inzwischen bei der Legitimationsdebatte um viel mehr.


Samstag, 1. September 2012

Ö-R-Suchmaschine

Ich hatte bereits vor rund fünf Jahren auf dem Gesprächspodium der DOKVILLE-Veranstaltungsreihe in Ludwigsburg angeregt, die Ö-R-Anstalten abzuwickeln, um eine Ö-R-Suchmaschine und Ö-R-Algorithmen gebührenfinanziert aufzusetzen, neu zu begründen.

Mir war klar, dass ein gebührenfinanziertes Lohngehalts-Publikum aus den Kreisen des gebührenfinanzierten Rundfunks oder dem davon profitierenden Umfeld (Dokfilmer) so eine Forderung ziemlich "Shocking" fand.

So freut es mich heute um so mehr, dass Dr. Hans Hege von der MABB meine Idee von damals im zeitlichen Abstand von ein paar Jahren nunmehr aufgreift, wenn auch mit sanfteren Formulierungen, Anregungen und Forderungen. 

Was soll man BROADCAST mit neuen Gebührensteuern noch weiter finanzieren, wenn jetzt eine Generation heranwächst, die damit kaum noch etwas anfangen kann und der das alles zu sehr nach Mitte des 20. Jahrunderts aussieht, tönt und schreit.

Montag, 30. Juli 2012

Ausspeisevergütung


Es gab mal eine Zeit, da kostete den Anrufer ein nationales Telefon-Ferngespräch rund 1 Deutsche Mark pro Minute, tagsüber zu Geschäftszeiten. Böse Zungen sagten schon damals, dass das eigentlich eine Telefonsteuer war, um Kaufkraft umzuschichten, umzuverteilen. Da hatte der Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost so viele Milliarden auf den Postscheckkonten, dass die gar nicht auf die Schnelle wussten: wohin damit?

Dann kam glücklicherweise die Idee auf, diese ganzen Milliarden in den Boden zu stecken und ein nationales Fernsehkabel zu verlegen. Glücklicherweise hatten die zuständigen Minister nicht nur Chemieaktien in Akkumulatoren, sondern auch gute Kontakte zur Kupferindustrie. So wurde in zukunftsweisende Technologie investiert, die man dann als Infrastruktur auch prima an Privatfirmen nochmals verkaufen konnte.

So etwas hat man beispielsweise in den USA nicht getan. Der Aufbau von Kabelfernseh-Netzen war dort eine Privatangelegenheit, von Anfang an. Um die Kabelanschlüsse an Endkunden verkaufen zu können, brauchte man Programm. Dafür musste man Programmanbietern echtes Geld bieten, denn ein Kabelnetz ohne Programm will keiner kaufen. Noch heute erwirtschaften Fernsehstationen gutes Geld in den USA mit der Lizensierung ihrer Fernsehprogramm-Dienste an Kabelfernsehgesellschaften, die diese mit ihren Dienstleistungen an Endkunden vermarkten.

Wenn ich nun die aktuelle Debatte um "Leistungsschutzrechte für Fernseh- und Radioprogramme" sowie um die Kündigung der Verträge um Kabel Einspeisegebühren für ÖR-Anstalten (die die Rundfunksteuerzahler über die Anstalten an die inzwischen privaten Kabelfernsehgesellschaften zahlen, statt umgekehrt) verfolge, dann verstehe ich die deutsche Welt wieder einmal nicht, weil sie mir komplett auf den Kopf gestellt vorkommt.


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Sonntag, 1. Juli 2012

Peter K. Burkowitz (1920 - 2012)

Peter K. Burkowitz
(13. Juni 1920 - 29. Juni 2012)
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Die Autoren und der Verleger des letzten Buchwerks von Peter K. Burkowitz haben heute mit großer Trauer und Bestürzung vom seinem Ableben erfahren.
Wir haben ihn als außerordentlich lebensweisen und -klugen, wachen Menschen und Zeitzeugen erlebt. Sein enzyklopädischer Kulturverstand, sein Fachwissen und die gelebte Berufserfahrung, sein Ringen um die vorzügliche Schallaufzeichnung als einer "elektroakustischen Photographie von Klang" -- wie auch sein raffinierter Humor voller Augenzwinkern haben einen tiefen Eindruck in uns hinterlassen.
Die Zusammenarbeit mit ihm über fast das gesamte Kalenderjahr 2011 hinweg bei unserem gemeinsamen Buchprojekt zu seiner "Lebensbilanz – 80 Jahre Klangaufzeichnung" als Startveröffentlichung der neuen Publikationsreihe "Achtung Aufnahme! - Gespräche zur Medienpraxis des 20. Jahrhunderts" war außerordentlich bereichernd.
Es betrübt uns, dass wir kein weiteres Projekt mit ihm mehr verwirklichen werden können.
Der gute Klang von Schallaufzeichnungen hat eine seiner wichtigsten Stimmen und Befürworter verloren.

Frank Bell
Friedrich Engel
Gerhard Kuper
Joachim Polzer


Burkowitz-Buch.pdf Download this file







Montag, 2. April 2012

2012: 50 Jahre Oberhausener Manifest = 30 Jahre R.W. Fassbinder tot = 30 Jahre Romy Schneider tot = Deutschlandfunk im Stimmwechsel



Romy Schneider und Rainer Werner Fassbinder liegen 12 Tage auseinander, in ihren Todestagen im Spätfrühling des Jahres 1982. Sie verbindet, dass sich mit ihnen jeweils eine eigene Epoche der Spielfilmgeschichte dem Ende zuneigte, mehr noch: sie durch ihren Tod abgeschlossen wurde. Die Nähe in den Sterbedaten kommt nicht zufällig, sondern bereitet Künftiges vor: Bei Antonioni und Bergmann war es derselbe Tag; letztes Jahr war es mit Hirsch, Kreisler und Degenhardt nicht viel anders: eine Kulturgeschichte der gemeinsam Gestorbenen für die Verwirklichungen in der zukünftigen Präsenz.

Der Neue Deutsche Film, der durch RWF vor allem ein Junger Deutscher Film war, verlor seinen Zentaldynamo, den zentralen Antrieb und Transmissionsriemen; die deutsch-französische Doppelikone Romy Schneider beendete das Zeitalter der bundesdeutschen Filmschmonzette wie auch die des französischen Nachkriegsfilms. "DIVA" war hinfort die neue Ikone der postmodernen Schicklichkeit. An der Unfähigkeit, statt im eigenen Saft der piefigen "Family" notdürftige Schauspielerinnen zu "Stars" machen zu wollen, auf eigene film-geschichtliche Substanz mit Belastungen wie das Haus Schneider rückzugreifen und sich so Terrain beim Publikum zu sichern, ist kaum jemand der deutschen Jungfilmer gekommen.

So war es Bertrand Tavernier 1980 mit "Death Watch" gelungen, nicht nur das Leiden der Katherine Mortenhoe als Hereinbrechen der Mediengesellschaft in das persönliche, private und intime Schicksal hellsichtig als Schau der Zukunft schon in der Gegenwart, für uns heute, zu behandeln, sondern konnte in dieser deutsch-französischen Ko-Produktion, die bezeichnenderweise in einem dunkel-düsteren Glasgow ihren Schauplatz fand, neben Romy Schneider, Harvey Keitel und Harry Dean Stanton auch May von Sydow, Bernhard Wicki und Vadim Glowna besetzen. Vadim Glowna ist dieses Jahr gestorben. Als ich den Film 1980 in blickweitendem CinemaScope-Format sah, Wohlrabe brachte ihn mit seinem Jugendfilm-Verleih in die deutschen Kinos, hat er auf mich einen tiefen und düsteren Eindruck hinterlassen, was die unmittelbar bevorstehenden 1980er-Jahre betraf. Und düster und im Zeitgeschmack ohnesolchen waren sie dann auch – und verlustreich. Diese Dystopie verbindet sich mit der von der Fassbinder-Foundation jüngst herausgebrachte Filmedition von "Welt am Draht"; "Death Watch" und "Welt am Draht" sind beides Dystopien für eine aufkommende Zeit, der die Totalvernetzung und Omnimedialisierung drohte. Der Reflex auf Btx und Volkszählung war Anfang der 1980er heftig und noch ganz elementar.

"Death Watch" verbindet mit "Querelle", RWFs letztem Film, dass man beide Werke derzeit nicht in deutschen Videoeditionen (DVD, BD oder Online) beziehen kann, wohl aber – wiederum bezeichnend – in französischen Fassungen und Editionen. "Death Watch" war eine ZDF-Koproduktion; so bleibt verwunderlich, dass keines der vielen deutschen Indy-Labels sich dieses Films editorisch annehmen möchte.

Gespannt freilich darf man sein, wie Fassbinders bevorstehender 30. Todestag sein Echo in den Medien finden wird. Hans-Günther Pflaums fernsehdokumentarische Würdigung "Ich will nicht nur, dass ihr mich liebt" von 1992 stand noch ganz unter dem Schock der Verlusts; Rosa von Praunheims Würdigung aus dem Jahr 2000 zum 20. Todestag 2002 brachte den sozialen Kontext von RWFs Kunstfilmproduktion (und eben dessen Verlust) ins Gedächtnis. Umrangt wurde der 20. Todestag 2002 mit reichen TV-Retrospektiven auf ARTE, 3SAT und VOX begangen. Peter Berlings DCTP-Gespräch mit Alexander Kluge (Sendedatum 21.06.2002, VOX) zu den unverwirklichten Projekten des RWF macht weiterhin Neugier auf zu hebende Filmprojekt-Schätze, wie sich die Theaterstücke des RWF ja auch in anderen Kontexten wiederaufführen lassen. Kaum eine der TV-Dokumentationen zu RWF kommt freilich ohne Zitate von Peter W. Jansens TV-Interview mit RWF unter dem Motto der "Lebensläufe" aus dem Jahr 1978 aus. Peter W. Jansen befragte zur Berlinale-Retrospektive 2002 in einem Live-Gespräch vor Publikum zu den "European 60s" Edgar Reitz, warum es als Unterzeichner des "Oberausener Manifests" nicht möglich war, als damaliger Jungfilmer mit einem Siodmak oder mit einem Käutner anzuknüpfen. Nach einer Liste der bemerkenswerten Filme aus 1959 bis 1961 Jansens Frage: "Waren die Filme damals wirklich alle so schlecht?" – Schisma und Bruch als das verbindende kunstschaffende Element, eine deutsche Eigenart.

Praunheim machte sich in seiner erinnernden Ehrerbietung an RWF von 2000 auch an den ahnungslosen Passanten in einer Straßenumfrage heran: "Sagt Ihnen der Name Fassbinder etwas?" Der Passant verwechselte freilich den Namen Fassbinder mit einem österreichischen Koch.

Das kam mir in den Sinn, als mir seit Jahresbeginn beim Programmhören die vielen neuen, jungen Stimmen der Radiomoderatoren und Rundfunkjournalisten im Deutschlandfunk auffielen -- seit dem Wechsel der Programmdirektion und Chefredaktion im Hause DLF. Diese jungen Radioleute machen ihren Job alle sehr gelernt und gekonnt, doch fehlt ihnen für so viel Kanal-Seriosität in ihrer neuen forcierten Massigkeit leider die Erfahrenheit in der Stimmlichkeit bei aller ebenfalls gekonnten Stimmtechnik: die Sonorität, die entsprechende Tönernheit der gelebten Erfahrung in der Stimme. Ich stelle mir gerade vor, was sie, die 1980 bis 1985 Geborenen, zum Thema "Sagt Ihnen der Name Fassbinder noch etwas?" zu sagen hätten.

So ändern sich die Zeitperspektiven in den Kinoperspektiven.

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Samstag, 24. März 2012

Herr Rossi leitet die Energie-Revolution ein und Griechenland saniert sich mit KF-Reaktoren

Haiko Lietz hat in seinem Telepolis-Artikel vom 23.03.2012 die aktuellen Details der Entwicklungen (wieder einmal):

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36635/1.html

Es bleibt erstaunlich, gerade angesichts der geopolitischen Implikationen, dass es außer einer süffisant-triefenden Kolumne im Spiegel vor ein paar Monaten (und auch diese mehr oder weniger in den dort bezweifelten Fakten aus TP "abgekupfert") sonst wenig in den deutschsprachigen Medien darüber zu lesen gab, schon gar nicht Eigenrecherchiertes. Wenigstens bis jetzt.

Die große Schwierigkeit ist bislang, dass man einen Vorgang mit Evidenz glauben muss, der gegen alle bekannten Wissensgrundsätze verstößt, die bisherigen physikalischen Gesetze zum Grenzfall erklärt -- und dessen Funktionsprinzip in Technologie umgesetzt man bislang komplett nicht versteht. Solche Befindlichkeiten finde ich großartig für eine Zeit, die sich im Gesellschaftlichen in Einengung, Eingrenzung, Eindämmung (Containment) übt und an plutokratischer Umverteilung zu schaffen macht, als sei kein rätselhaftes (und darin großzügiges) Universum vorhanden -- und als sei man kein Teil davon.
 
Ich bin sehr gespannt, wann man den Irrtum nicht nur der Ölwirtschaft und der traditionellen Nuklearenergietechnik, sondern auch den energetischen Blödsinn von Solar- und Windenergie (aus der Energiebilanz ablesbar) endlich begreift.

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Freitag, 16. März 2012

GLOBIANS DOC FEST HALLE 2012 (April 20-22)

By special request, here comes the festival program line-up also as a plain text blog posting in syndication:

GLOBIANS DOC FEST HALLE 2012
Audiovisual Anthropology
April 20-22, 2012
Kino ZAZIE, Halle (Saale), Germany
www.globians.com

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Tag 1 – Freitag, 20. April 2012
Day 1 – Friday April, 20th 2012
Festival Opening: Samoa und die Arktis
19.00 h - 7pm [Festival-Eröffnung]
Circe‘s Place (Internationale Premiere)
B 2011, 78 min, dir: Guy Bordin & Renaud De Putter, prod: Anthony Rey & Massimo Iannetta
Sprachf.: Samoisch, Englisch, Inuttitut; engl. UT
Filmed in Samoa (South Pacific) and Mittimatalik (Canadian Arctic), Circe‘s Place brings together the Polynesian and Inuit worlds through a polyphony of stories. Fragmented and coherent, real and imaginary at the same time, they hint at questions about being and one‘s place in the world.
Greenland is awakening | Grönland erwacht
21.00 h - 9pm [1 Vorstellung = 3 Filme]
Arctic Spleen (OF, engl. UT)
It 2011, 15 min, dir:+prod: Piergiorgio Casotti
East Greenland has the highest suicide rate among people between 15 and 25 years old.
2 percent of them committing suicide and roughly 20 percent attempting every year. Why?
Greenland Year Zero (OF, engl. UT)
DK 2011, 26 min, dir: Anders Graver, Niels Bjørn, prod: Anders Drud
Greenland is presently facing some of the greatest changes in its history: political independence and autonomy from its former colonizer, Denmark, visible traces of climate change, melting ice, new oil and ore findings, that give birth to to dreams of considerable future profits.
Weisser Horizont – Robert Peronis letzte Reise ins ewige Eis Grönlands
[White Horizon] (dt. OF, engl. UT, deutsche EA)
CH 2011, 54 min, dir+prod: Humbi Entress
Italy born Robert Peroni used to be an outstanding sportsman and adventurer. Today he suffers from an incurable blood disease and he can hardly breath the cold air of East Greenland, where he lives and owns a sustainable tourism enterprise. His dream is to see the white horizon of the big ice cap in Greenland for the last time.
Body & Soul | hurt & troubled
23.00 h - 11pm [1 Vorstellung = 2 Filme]
Flesh that remembers (span. OF, engl. UT)
MEX 2009, 26 min, dir+prod: Dalia Huerta Cano
Film Essay: the story of 9 parts of different bodies which have suffered irrevocable modifications in one year. Growth, aesthetics and pathological changes are set on animations accompanied by statements and images of spaces that surrounded each character. – Understanding a hurt body in the context of an individual living.
ON GAZA‘S MIND
ES 2009, 51 min, dir+prod: Arantza Diez Garcia, Carles de la Encarnación (arab. OF, engl. UT)
Life in the Gaza Strip means survival. The Gaza Strip is no man’s land, Palestinian land. The Israeli government has turned it into the world’s largest prison. A million and a half Palestinians struggle in it and the systematic violation of the human rights has shaken for life their spirits and their minds. Adham Tobail is a social assistant who works in the only mental health institution existent in Gaza: on 5 people and 5 traumas.

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Tag 2 – Samstag, 21. April 2012
Day 2 – Saturday April, 21st 2012
India and the dream of a Western Life
Indien und der Traum vom westlichen Leben
18.00 h - 6pm [1 Vorstellung = 2 Filme]
A Dream Called America (engl. OF, dt. EA)
INDIA 2011, 24 min, dir+prod: Anoop Sathyan
Shahbaz, a 15 year old boy from poor parents in Gujarat, India, had studied in the US for a year on a scholarship, where he was hosted by an American couple. There he experienced a comfortable and carefree life, which highly contradicted his life in Gujarat. Coming back to his real home, Shahbaz therefore, finds it difficult to cope with the surroundings and people.
Living Like A Common Man (engl. OF, dt. EA)
NL 2011, 65 min, dir: Sanderien Verstappen, Prof. Mario Rutten, Isabelle Makay;
prod: University of Amsterdam, Department of Anthropology and Sociology — Youngsters in India dream of going to the West. They hope to earn money and get overseas experience to improve their positions at home. But once they arrive, they end up in low-status jobs and living crammed into small houses with other newly arrived migrants. This film follows the daily life in one such house in East London. The bunker beds are filled with young Indians, all from relatively wealthy families in Gujarat. When they return to visit India, their families have great expectations of their sons and daughters.
The Anthropology of Airports
Die Anthropologie des Flughafens
20.00 h - 8pm
Eternal Sunrise (multispr. OF, engl. UT, dt. EA)
ES 2011, 112 min, dir:+prod: Guzmán De Yarza, co-dir: Borja Echeverria
Madrid-Rio De Janeiro-Santiago De Chile-Miami-Mexico DF-Las Vegas-Los Angeles-Honolulu-Sydney-Singapore-Tokyo-Beijing-Johannesburg-London-Madrid. 16 airports in 25 days. Two artists turn the world around without ever leaving an airport taking close observations.
Die große ethnographische Dokumentation in der Tradition der französischen Schule
22.00 h - 10pm | Afrika – Nigeria – Sahel
Dance with the Wodaabes (OF, engl. UT, dtEA)
F 2010, 90 min, dir+prod: Prof. Sandrine Loncke
prod. with support of Centre de Recherche en
Ethnomusicologie, Ministère de la Culture (MRT), Société Française d’Ethnomusicologie, Institut Angenius. – In the heart of the Nigerien Sahel thousands of Fulbe Wodaabe nomads gather every year for a gigantic ceremony named the geerewol. For seven full days and nights, following the solar cycle, two lineages are opposed in a genuine ritual war, with for only weapons song and dance. The stakes of war, the clear challenge: stealing women. The ultimate purpose: to break in peace after having mutually expressed recognition of cultural conformity. The film is based on an active listening of the ritual‘s protagonists who chose to disclose the deep meaning of this tradition to us, conscious as they are that the ecological crisis striking Sahel makes such gatherings less and less likely in the future.

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Tag 3 – Sonntag, 22. April 2012
Day 3 – Sunday April, 22nd 2012
16.00 h - 4pm | Globians Shorts Reel 2012
Die Globians Kurzfilm-Rolle 2012:
Alt & Jung [Old and Young]
1. ICE CAROSELLO (S 2010, 3 min, dir: Mattias Löw)
2. Puhelinkoppi (1882-2007) (USA 2010, 8‘, d: Hope Tucker)
3. Italian Popular Bench (It 2008, 10‘, d: Werther Germondari)
4. Palindrome (ES 2010, 4 min, dir: Roger Villarroya)
5. Charcoal Burners (PL 2010, 15‘, dir: Andrzej Zlotorowicz)
6. Still (AUSTRALIA 2011, 14 min, dir: Gustavo Faraco)
7. Samsui Women (SINGAPORE 2010, 7 min, dir: Derrick Lui)
8. Artzainak (ES 2010, 15 min, d: J. Griswold, J.A. Zubizarreta)
9. tananore love (TK 2010, 2 min, dir: Ebru Guney)
10. Miced-War of the Little Worlds (USA 2010, 3‘, d:R.Mullikin)
Urban Life in Transition: London and Saigon
18.00 h - 6pm [1 Vorstellung = 2 Filme]
Bonnington Square (engl. OF, dt. EA)
UK 2011, 20 min, dir+prod: Alistair Oldham
Bonnington Square is right in the heart of London. In the early eighties the one hundred houses of the Square were all squatted, forming a bohemian community from all around the world. Although the Square is no longer squatted, there are still many low rent housing cooperatives, and the cafe and the gardens are still collectively run: a modern sustainable urban community.
My Apartment Block (vietn. OF, engl.UT, dtEA)
VIETNAM 2009, 58 min, dir: Minh Trinh; prod:
André Van In. — Dramatic and turning-point changes to the film maker‘s apartment block in Ho Chi Minh City, where he was born and his familiy lived for 30 years. Foreign investment money is now starting to inflate, changing urban living.
Water for Africa | Wasser für Afrika
20.00 h - 8pm [1 Vorstellung = 2 Filme]
Carbon for Water (swahili OF, engl. UT, dt. EA)
USA 2011, 22 min, dir+prod: Evan Abramson, Carmen Elsa Lopez Abramson — In Kenya‘s Western Province, most drinking water is contaminated. The wood many Kenyans use to boil this water to make it safe is increasingly valuable. Yet waterborne illness remains a daily--and life-threatening--reality for them and their families.
The Well – Water Voices from Ethiopia
(oromo OF, engl. UT, deutsche Erstaufführung)
It 2011, 56 min, dir+prod: Riccardo Russo, Paolo Barberi; co-prod: Federico Schiavi
In the Oromia lowlands, in the South of Ethiopia, when the drought is coming the Borana herders gather with their livestock, after days and days of walk, around their ancient singing wells. The film follows their life during a whole dry season, showing a unique traditional water management system that allows to manage the little available water as the property and right of everyone, without any money being exchanged.
22.00 h - 10pm [Festival-Closing]
Westall ‘66: A Suburban UFO Mystery
AUSTRALIA 2010, 49 min, dir: Rosie Jones
prod: Carmel McAloon (OF, dt. EA) — In 1966, in the Australian suburb of Westall, hundreds of students, teachers and local residents witnessed a UFO hover overhead for several minutes, land and take off again at incredible speed. Silenced by authorities at the time, and still angry about not being believed, they now revisit the event.
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Donnerstag, 15. März 2012

Link list for Globians Doc Fest 2012

Here comes an updated list of URL links for Globians Doc Fest 2012 in Germany

Festival program line-up for Globians Doc Fest Halle 2012 (April 20-22):
http://www.globians.com/GlobiansProgramm2012.pdf

Festival catalogue online for Globians Doc Fest Halle 2012 (April 20-22):
http://www.globians.com/GlobiansKatalog2012.pdf

Poster motif for Globians Doc Fest Halle 2012 (April 20-22):
http://www.globians.com/Globians2012_Poster.pdf

Photo stream for Globians Doc Fest Germany at FLICKR:
http://www.flickr.com/photos/globians

Trailer channel at YOUTUBE for Globians Doc Fest Germany
(including film trailer archive of previous festival runs since 2005):
http://www.youtube.com/GlobiansFilmFestival

Facebook project page for Globians Doc Fest Germany:
https://www.facebook.com/pages/Globians-Doc-Fest/146891852016019

Facebook event page for Globians Doc Fest Halle 2012
(at Kino ZAZIE Halle, April 20-22):
https://www.facebook.com/events/196150077116482

Contacting Curatorship at Globians Doc Fest via Facebook:
https://www.facebook.com/globians

Schedule for festival re-run as Globians Doc Fest Harz 2012
(festival re-run from Halle, at Ballenstedt Castle CINEMA, May 4-6)
http://www.globians.com/GlobiansProgramm2012HRZ.pdf

Facebook event page for Globians Doc Fest Harz 2012
(festival re-run from Halle, at Ballenstedt Castle CINEMA, May 4-6):
https://www.facebook.com/events/246953085337306

Festival Blog of Globians Doc Fest Germany at TUMBLR:
http://globians.tumblr.com/

General website of Globians Doc Fest Germany:
http://www.globians.com

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Freitag, 9. März 2012

Morris Berman


After reading "The Reenchantment of the World" some 25 years ago, I knew author Morris Berman was a very political person -- although the book was published in Germany under the "New Age" series umbrella that was so fashionable during the 1980s and which provided some "strange odor" as a publishing context.

The described consequences of "The Reenchantment of the World" -- if we don't find a postive utopia for our present living in practical, ontological terms we are going to be doomed to regression in terms of our political system in Western Societies -- were very clear and loud. And true as it seems, as we enter the 2010s, when the openess of development during the period of 1990-2010 is coming to a close -- likewise, redundant and as a reminder of the 1890-1910 period.

The results and fruits of Berman's process in enriching consciousness from the days of "The Reenchantment of the World" can now be read in his new book publications since the turn of the century: "The Twilight of American Culture" (2000), "Dark Ages America" (2006), "A Question of Values" (2009) and now "Why America Failed".

Nomi Prins published an extensive interview with Morris Berman today at Alternet.org.
Very much recommended for reading:

http://www.alternet.org/story/154453/why_the_american_empire_was_destined_to_...

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Donnerstag, 8. März 2012

The Future of Humans in a Computer-Controlled Future

Until we'll fast arrive at the tipping point when we'd have to express…

There is a German magazine which name we can't tell because of [Leistungsschutzrechte] which has published an essay article of great significance online that we can not quote because of [Urheberrechte] and we even can not provide you with the title of the article because of [Leistungsschutzrechte] let alone with even some snippits or synopsis of what has been expressed because of [Leistungsschutzrechte]. Also the conclusions of this text are of great significance but we can not tell you here because of [Geschmacksmusterrechte]. It's clear that the publication date had something to do with an important German trade fair in information technology which we also can not identify because of [Leistungsschutzrechte].

…it may be better to just use the URL link (as long there is something similar availalble to an URL) and just read:

http://www.spiegel.de/international/business/0,1518,819825,00.html

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Dienstag, 6. März 2012

KODAK im US-Insolvenzverfahren nach Chapter-11


SPIEGEL ONLINE INTERNATIONAL brachte anlässlich des laufenden Insolvenzverfahrens von KODAK in den USA einen längeren Hintergrundartikel zur Eastman-Kodak-Geschichte und "wie es soweit kommen konnte" in englischer Übersetzung:

http://www.spiegel.de/international/business/0,1518,815488,00.html

Für die Freunde des sarkastischen Humors und als Antwort auf Perez' Unternehmensstrategie "The Future is Printing" hier der Link zu einem Originalbeitrag aus "The Onion", zu deutsch: 'Die Zwiebel', bereits vom 25.08.2011:

http://www.theonion.com/articles/new-apple-ceo-tim-cook-im-thinking-printers,21207/

Das große wenn nicht größte Problem ist das neue idelle Image, dass sich Kodak als 'Company of the Future' geben muss, damit die neue Corporate Idendity stimmt. Selbst wenn der Kinefilm-Bereich noch profitabel läuft, er wird so immer mehr zum historischen Ballast, wenn dieser Unternehmensteil KODAK weiterhin mit einer Kern-Technik des 20. Jahrhunderts "infiziert", bzw. die Company nach Außen vor allem mit diesem alten Produktbereich identifiziert wird.

Das Sinnvollste, das man in solch' einer Situation tun kann (vgl. 'Citybank', die aus Imagegründen zur 'Targo-Bank' umbenannt wurde), ist i.d.R. Outsourcing, am Besten ein Management-Buyout der Bescheidwisser auf ihrem Fachmarkt mit Fremdinvestorenkapital. Dann bleibt aber das Problem mit der Marke, weil man schlecht Kodak-Kinefilme ohne Kodak-Logo verkaufen wird können, wenn Kodak aus obigen Gründen ggf. einmal nichts mehr mit "Film" zu tun haben möchte – aber sich natürlich auch nicht vom Brand trennen möchte, weil der das Allerwertvollste am Ganzen ist und den Nimbus für die Zukunft hergeben soll, solange man am "Imaging" festhalten möchte. Fuji – als Gegenbeispiel – hatte sich hingegen mit ihrem Chemie-Know-How dazu entschieden, sich in Richtung "Kosmetik" auszurichten. Kodak setzte weiterhin auf eine Identität als "Imaging"-Unternehmen, wie der SPIEGEL-Beitrag gut darstellt.

Ob die geniale Idee mit den Ink-Jet-Home-Druckern letztlich funktioniert, darf bezweifelt werden, da sich auf diesem Gebiet jede Menge Konkurrenz tummelt, Kodak nicht der Erste war und weithin kein Alleinstellungsmerkmal besitzt; die Idee mit den teuren Druckern und der billigeren Tinte funktioniert mehr schlecht als recht, weil es genug billige Tinte für teure Drucksysteme gibt. D.h., diese Strategie war wohl zu kurz gedacht.

Wertet man die US-amerikanische Presse (WSJ, NYT, Fachforen etc.) aus, dann war der Eintritt in das  Chapter-11-Verfahren eigentlich darauf gezielt, das wertvolle Patent-Konvolut von Kodak für den teuerst erzielbaren Preis unter Nachfrager zu bringen, ohne dies der Gefahr von Regressansprüchen seitens von Aktionären auszusetzen. Diesem geplanten Patent-Verkauf setzt allerdings zur Zeit, nach dem, was man lesen kann, die Klagefreudigkeit von APPLE Inc. zu.

Das US-amerikanische Insolvenzverfahren nach Chapter-11 scheint für die Abwendung von Regressansprüchen seitens der Aktionäre gegenüber einem Abverkauf von "Intellectual Property" als nachhaltiger Substanzverkauf einen wirklichen Schutz zu bieten. Ob allerdings noch etwas von Kodak substanziell übrig bleiben wird, wenn die Patente denn dann erst verkauft sind, darf wiederum bezweifelt werden, jedenfalls ist auch ein 20.000-Mann-Unternehmen nicht mit einem recht windigen Geschäftsmodell im Ink-Jet-Bereich zu retten, zumal wir jetzt von Displays im Bereich von 260 dpi+ ausgehen können, die langsam im Alltagsgebrauch ubiquitär werden (vgl. iPad3 ab 7.3.12). Warum noch schöne, farbige und dennoch teure Ink-Jet-Ausdrucke, wo man einfach ein Tablet als Display hinstellen kann? – Zur dritten Mal beweist die oben zitierte "ONION"-Satire vom August 2011 ihre prophetische Kraft.

Ob das Massengeschäft im Kinefilmbereich noch lange so profitabel und daher wirtschaftlich nachhaltig auch weiterhin bleiben wird, wenn in den USA und anderen Major Markets der 35-mm-Kinokopie-Printbereich mehr oder weniger (ab Ende 2012 durch die Digitalisierung der Kinoprojektion) zunehmend wegfällt, ist die nächste Frage. Und ob man für Archive den sw-Bereich inkl. sw-Mikrofilm sowie für einige Nostalgiker unter den DOPs den Farbnegativbereich im Kinefilm-Segment aufrecht erhalten können wird, darf dann vielleicht die Outsource-Division, auf die es hinauslaufen könnte, solange Kinefilm noch profitabel ist, selbst herausfinden.

In der Außensicht scheint die Situation ziemlich verfahren zu sein. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der physischen Medienwahl für Langzeitarchivierung, nachdem Kodak neben Kodachrome (2010) nun auch den Ektachrome-Diafilm-Bereich einstellt:

http://www.kodak.com/global/de/professional/products/colorReversalIndex.jhtml?pq-path=1229

Welcher Filmproduzent wird noch auf Kinefilm drehen wollen, wenn die Belieferung einer Gesamtmenge zunehmend unsicher wird? – Wie kann man noch auf silberbasierten Medien eine Langzeitarchivierung aufbauen, wenn es für bestimmte Produktsegmente keine mittelfristige Liefersicherheit mehr geben sollte und man es zunehmend mit Spezial-Einzelanbietern zu tun haben wird, die die Konditionen diktieren können? – Andererseits: Die Flut in Thailand hat gezeigt, was im Bereich der Datenspeicher passieren kann, wenn Oligopole durch regionale Wetterphänomene komplett durcheinander gewirbelt werden, so dass es weltweite Implikationen für den Nachschub an Datenspeicher-Modulen (heute noch Magnet-Festplatten) erzeugt. Noch eine regionale Überschwemmungswelle oder ein sonstiges Unglück (Flash, EMP, Iran etc.) an der falschen Stelle und noch ein Filmmaterial-Hersteller, der nicht mehr kann, und wir stehen komplett ohne kulturelle Speichermöglichkeit dar. Dieses Bild des Übergangs hat sich mir in den letzten Montaten sensuell und kongnitiv eingebrannt.

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Farb-Film und Langzeitarchivierung, zwei Berliner Veranstaltungen


Nach dem jener Beitrag über "Langzeitarchivierung: Optische Speicherung von Digital-Daten auf photo-chemischem Mikrofilm mit Silberbasis"
http://kinoberlin.blogspot.com/2009/05/langzeitarchivierung-optische.html
vom 29. Mai 2009 mit fast 25 % aller Seitenaufrufe in diesem Blog (schaut man nach rund drei Jahren zurück) der absolute 'Quotenrenner' geworden ist, hier der Hinweis auf zwei Berliner Veranstaltungen, veranstaltet von CINEGRAPH BABELSBERG (die eine) und von der FKTG (die andere):

FilmDokument 140
http://www.filmblatt.de/filmdokument-aktuell.html

Von AGFA zu ORWO
Unternehmensfilme der Filmfabrik Wolfen 1950-1980

Arsenal, 12. März 2012, 19 Uhr

Aus der 120 Kilometer südlich von Berlin gelegenen Filmfabrik Wolfen kamen vor 1945 bahnbrechende technische Erfindungen wie das AGFACOLOR-NEU-Verfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg durchlebte das Werk eine wechselvolle Geschichte, zwischen amerikanischer und sowjetischer Besetzung, Reparationen und sozialistischem Großbetrieb. In der DDR blieb die Wolfener Filmfabrik der einzige Hersteller von Foto- und Kinefilm, seit 1964 unter dem neuen Warenzeichen ORWO (Original Wolfen), doch bei zunehmenden technischen und ökonomischen Schwierigkeiten.

In den letzten Jahren wurde die Firmengeschichte durch mehrere Publikationen intensiv erforscht. Keine Beachtung fanden dabei die zahlreichen Image- und Werbefilme, von denen einige erstmals in diesem Programm vereint sind. Sie bieten einen eindrucksvollen Querschnitt der Produkte, erlauben Rückschlüsse auf veränderliche Strategien der betrieblichen Selbstdarstellung, zeigen verschiedene Formate des Werbefilms und belegen schließlich inhaltlich-ästhetische Verschiebungen des Genres. Ebenfalls nachhaltig präsent wird der kultur- und wirtschaftspolitische Hintergrund.

Allen Filmen eigen ist das Betonen des breiten Sortiments, einer internationalen Kundschaft und die zumeist positive Rückschau auf die Zeit vor 1945. Mit Einführung der Marke ORWO verminderte sich diese Traditionsverbundenheit, nun hantierte – selbst der Exportwerbefilm – selbstbewusst mit den modernen „sozialistischen Produktionsverhältnissen“. Zugleich blieben die hochglänzenden Werbemittel nah an den Erzeugnissen, bei Farbfilmen, Röntgen- und anderen Spezialfilmen sowie Magnetbändern beim Einsatz in aller Welt. Unterhaltende Passagen gewannen über die Jahre immer mehr Raum. Visierten Werbefilme hingegen nicht das Ausland an, wie etwa „Film und Faser“ (1960), rückten die Fertigungsvorgänge und die sozialen Leistungen für die Beschäftigten ins Zentrum. Solche Filme gerieten dann mehr zur Rechtfertigung einer Betriebsentwicklung im Sinne innenpolitischer Vorgaben.

Erzeugnisbedingt erweisen sich alle AGFA- und ORWO-Filme als Fundgrube des innermedialen Verweisens. Aufwendig erklären sie die Fototechnologie, integrieren bekannte Spielfilmszenen und Aufnahmen an den Sets und präsentieren das Gattungsspektrum vom Dokumentar- und Wissenschaftsfilm, über den Amateurfilm bis hin zum farbenprächtigen Ausstattungsfilm. Dabei scheint man sich in Wolfen stets eines besonderen Werbeeffektes bewusst gewesen zu sein: ziehen die Filme ihre Beweiskraft doch auch aus dem Umstand, dass sie auf dem Material gedreht wurden, das es zu verkaufen galt.

In Zusammenarbeit mit dem Industrie- und Filmmuseum Wolfen (IFM).
Einführung: Ralf Forster
Weitere Vorführung: Wolfen, IFM, Do., 15. März 2012, 19 Uhr

Programm:

Farbig durch Agfacolor, 1951, Agfa-Filmfabrik Wolfen, fa, 140m/16mm (ca. 12’), Ton
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv (16mm, deutsche Fass., 12’)

Film und Faser, 1960, Betriebsfilmstudio des VEB Filmfabrik Wolfen, Buch und Regie: Fritz Gebhardt (DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme), Co-Buch und Regie-Assistenz: Horst Eilhardt, Kamera: W. Bauerfeind, sw, 35mm, 25’40’’, Ton
Kopie: IFM Wolfen (35mm, 25’40’’)

Information auf ORWO-Color (engl. Fass.: „That’s ORWO“), 1967, DEFA-Studio für Dokumentarfilme, KAG Industrie und Werbefilm, Buch und Regie Manfred Gußmann, Kamera: Rudolf Müller, Heinz Simon, Sprecher (deutsche Fass.): Walter Kainz, fa + sw, OL (deutsche Fass.): 930m/35mm (ca. 32’), Ton – mit Auszügen aus „Im Dienste des Fortschritts“, 1964 (Werbefilm für Zeiss Jena)
Kopien: IFM Wolfen (35mm, deutsche oder engl. Kurz-Fass., 17’31’’); Ralf Forster (DVD von VHS, deutsche Langfass. erworben von Manfred Gußmann, 30’20’’)

Lichtspiele. Erkennen – Gestalten – Erhalten ORWO, 1979, DEFA-Studio für Dokumentarfilme, KAG Industrie und Werbefilm, Buch und Regie: Manfred Gußmann, Kamera: Rudi Müller, Trick: Moser & Rosié, fa, OL (deutsche Fass.): 792m/35mm (ca. 28’), Ton
 Kopien: IFM Wolfen (35mm, deutsche Lang-Fass., 27’35’’ – entspricht OL); Ralf Forster (DVD von VHS, deutsche Kurzfass. erworben von Manfred Gußmann, 21’12’’)

Programmlänge: ca. 83’

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Fernseh- und Kinotechnische
Gesellschaft e.V.

Regionalgruppe Berlin-Brandenburg
in Kooperation mit
Experten aus dem Bereich der                
digitalen Archivierung

„Die analoge Arche“
Langzeitarchivierung digitaler Daten auf
Farbmikrofilm

Tagesseminar - Die analoge Arche zur Rettung digitaler Daten - Die zukunftsweisenden Möglichkeiten laserbelichteten Farb-Mikrofilms


Regionalgruppe: Berlin/Brandenburg
Gruppenleitung: Dipl.Ing. Wilhelm Sommerhäuser
Termin: 13.03.2012 ,  10:00 - 16:30 Uhr

Geht es um die Langzeitarchivierung von Informationen, so bieten analoge Datenträger gegenüber der digitalen Speicherung grundsätzliche Vorteile: Die Last regelmäßiger Migrationen ersparen sie uns ganz, und das Auslesen der Informationen gelingt ohne aufwendige Dekodierung und notfalls mit allereinfachsten Werkzeugen.
Unter den analogen Datenträgern gilt Mikrofilm unbestritten als das Medium, welches eine extrem lange Haltbarkeit und exzellente Wiedergabequalität mit zugleich höchster Datendichte vereint. Farbiger ILFOCHROME-Mikrofilm beispielsweise bewahrt seine Konsistenz für 500 Jahre. Modernste Laserbelichtertechnologie ermöglicht heute die Integration dieses bewährten Mediums in fortschrittliche Archivierungsworkflows und IT-Systeme.
Die Vorträge geben einen umfassenden Überblick über
- das ILFORD MICROGRAPHIC-Filmmaterial (Dr. Jean-Noel Gex),
- die Laserbelichtertechnologie des Fraunhofer Institutes für Physikalische Messtechnik, Freiburg (Andreas Hofmann),
- den archiumFilmCreator, eine Software zur Bildbearbeitung, Farbmanagement und Metadatenintegration für die digitale Mikrofilm-Belichtung (Dr. Klaus Wendel),
- Speicherung digitaler Daten auf Mikrofilm (Christoph Voges),
- die mehrjährigen Erfahrungen eines unabhängigen Anwenders bei der Nutzung des Farbmikrofilms für digitale Bilddaten (Dr. Karl Magnus Drake),
- die Dienstleistung und technische Hilfsmittel, die den Mikrofilm nutzbar und verfügbar machen (Anneliese Lux).
Referenten:
Dr. Karl Magnus Drake, National Archives of Sweden, Stockholm
Dr. Jean-Noel Gex, Ilford, Marly/Schweiz
Andreas Hofmann, Fraunhofer IPM, Freiburg
Anneliese Lux, Media de Lux GbR, Offenburg
Christoph Voges, Selbständiger Berater (ehem. TU Braunschweig)
Dr. Klaus Wendel, archium, Aalen


http://www.fktg.de/veranstaltungen.asp?idveranst=66078&thid=
http://www.archium.org/downloads/info/20120313_FKTG_analogeArche_Programm.pdf

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