Georg Seeßlen kommt in der April-Ausgabe von epd-film unter dem Titel "Popcorn raus, Brille auf! — Zum 3-D-Filme-Boom" zu einem recht ähnlich pessimistischen Ergebnis wie Roger Ebert: Die neue 3-D-Remineszenz beschleunigt den "Untergang des Kino" eher, als dass sie ihn retardiert. Bedauerlicherweise ist der Beitrag weder online noch kostenpflichtig (!) abrufbar.
Das Kino kann ohne Interaktionsformen nicht mehr mit den individualisierten Netzmedien mithalten. Man darf daher für sich selbst schlussfolgern, dass gerade auf diesem Gebiet das eigentliche Durchbruchpotential für wirklich Neues erschlossen werden könnte. Statt Opernübertragungen müßte die Frage also lauten: Warum gibt es eigentlich keine LAN-Parties in Kinos? — Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings dann auch, dass das "Kino, so wie wir es kennen" eigentlich nur noch als Museumsbetrieb eine Existenzberechtigung und damit eine eigene Zukunft haben dürfte. Damit wäre man allerdings dem Opernbetrieb mit Sekt und Häppchen dann näher als mit übelriechenden Popcorn-Nachos-Soßen. Die allerorten derzeit aufsprießenden 70-mm-Festivals weisen eigentlich einen Weg, der auf anderen kinohistorischen Gebieten adaptiert werden könnte.
ATRIUM
Sonntag, 5. April 2009
Georg Seeßlen über den 3-D-Boom
Tags:
3-D,
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