Freitag, 11. Juni 2010

40 Jahre "VCR"
40 Jahre "Weltpremiere der Bildplatte"

Am 22. Juni 1970 veranstaltete Philips einen Pressetermin, bei der der interessierten Fachöffentlichkeit erstmals ein funktionierender Prototyp eines VCR, eine Videocassettenrecorders nach dem VCR-System mit 1/2-Zoll-Magnetband in Koaxialkassette vorgestellt wurde. Damit begann im Eigentlichen die Ära des Videocassettenrecorders, kurz des Videorecorders, als Konsumentenartikel. Sony hatte zwar bereits 1969 einen Videocassettenrecorder mit 3/4-Zoll-Magnetband vorgestellt, doch bis zur Markteinführung und bis zum Finden eines (dann erfolgreichen) Marktes mit dem später "u-matic" genannten Videosystem war noch ein weiter Weg, erst recht, um schließlich auch die PAL-Bandbreite betriebssicher verarbeiten zu können.

Nur zwei Tage nach Philips fand am 24. Juni 1970 im Telefunken-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz in Berlin die "Weltpremiere der Bildplatte" statt: AEG-Telefunken, Teldec und Decca stellten ihren funktionierenden Prototypen eines Bildplattenspielers mit mechanischer Signalspeicherung vor. Es war in der Tat das erste industrielle Bildplattensystem weltweit (für 'Motion Pictures'), das hier in Deutschland entwickelt und erstmals präsentiert wurde. Mit Pleiten, Pech und Pannen führte die TED-Bildplatte schließlich nach sechs Jahren ins technisch wie geschäftliche Abseits, wie auch VCR-Derivate schließlich gegen Ende der Dekade keine Chance gegen die japanischen Video-Systeme VHS und Betamax mehr haben sollten. Mit "Video 2000" sinnigerweise ging die europäische Unterhaltungselektronik-Industrieproduktion schließlich mehr oder weniger ihrem Ende entgegen. Asien siegte, nachdem man sich in Deutschland zunächst über auf Messen fotografierende Japaner lustig gemacht hatte.

In diesem Juni 2010 darf man zumindest nostalgisch auf 40 Jahre VCR und TED-Bildplatte zurückblicken.

ATRIUM

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