Mittwoch, 29. Dezember 2010

Das Kinojahr 2010 und die Berliner Bikini-Wandlung

Wie man heute der Berliner Zeitung
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1229/b...
und der Berliner Morgenpost
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1494670/Letzter-Vorhang-fu...
entnehmen kann, schließt heute der Berliner Zoo-Palast seine Pforte für einen Komplett-Umbau der gesamten Zoo-Spange (bis zum blauen Kugelexkino) unter dem neuen Motto "Bikini Berlin".

Dass zumindest Teile dieses "Kino-Landmarks" bzw. überhaupt öffentliche Formen von KINO dort erhalten bleiben durften, scheint eine letztlich glückliche Fügung zu sein, zumal nach Fertigstellung des Umbaus ab voraussichtlich 2012 Hans-Joachim Flebbe neuer Pächter des Kinos geworden ist. Allerdings darf man fragen, wie eine Raumqualität und die entsprechende Leinwanderfahrung erhalten werden kann, bei der das Auditorium im Hauptsaal von 1.700 Plätzen auf 850 schrumpfen muss; spannend auch, was vom "Atelier am Zoo" letztlich übrig bleiben wird und wie man sich dann eines der sieben neuen Zoo-Palast-Kinos mit 50 Plätzen vorstellen darf. Wenn das alles noch Herr Knapp, mit dem ich 1983 mal telefonierte, mitbekommen hätte (vor allem die 17 Jahre Zoo-Palast unter UCI!)…

Obwohl noch gut zwei Jahre in der Zukunft: Welches Kinobetriebskonzept wird für das neue Zoo-Kinoensemble tragfähig sein, so schräg gegenüber der Astor Kino-Lounge? - Und wie wird sich die Charlottenburger Programmfarbe unter Flebbe entwickeln, gerade im neuen Kino-Großtrend des "buffo", den Jan Schulz-Ojala in seinem Rückblick auf das deutsche Kinojahr 2010 im Berliner Tagesspiegel konstatiert?
http://www.tagesspiegel.de/kultur/ein-ungewoehnliches-kinojahr/3683266.html

Im Vergleich dazu die beiden US-Kino-Jahresrückblicke von MANOHLA DARGIS unter dem Titel
"The Revolution Is Being Shot on Digital Video"
http://www.nytimes.com/2010/12/19/movies/19dargis.html
und von STEPHEN HOLDEN (Titel: 'Motivators of 2010: Technology and Greed"') in der New York Times:
http://www.nytimes.com/2010/12/19/movies/19holden.html

Jedenfalls scheint die große 3D-Umstellungswelle des Kinos und seiner Filme zum Jahresende 2010 unterbrochen zu sein, zumindest bis zum nächsten 3D-Kinokassenschlagertitel und bis man auf der Berlinale 2011 dann "Pina" von Wim Wenders präsentiert bekommt.

Für mich erstaunlich, dass der Filmstreifen in der Kinopraxis nach wie vor zu weiten Teilen im Einsatz ist -- und wie gut die Displayqualität von heimischen Flachbildschirmen mit 107-cm-Bildschirmdiagonale und mit einer Auflösung von 1080 x 1920 Bildpunkten für wenig Geld mittlerweile ist. Man darf also auf die Kinoentwicklungstendenzen in der neuen Dekade, in den 2010er-Jahren, gespannt sein.

JP

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