Der Verein "Kinomuseum Berlin e.V." wurde mit Mitteilung des Amtsgerichts Charlottenburg vom 20.2.2009 in das Vereinsregister eingetragen.
Wenngleich das Aufgabengebiet klein und begrenzt erscheint oder - mit nostalgischem Pathos melodisch unterlegt - als "letzte Enklave" vor der allgemeinen Angleichung der Lebensverhältnisse in der modernen Medien- und Kommunikationsgesellschaft den Kontakt zu den Produktionsweisen des 20. Jhds. lebendig erhalten möchte, so sehr drängt auch die Frage nach Institutionalisierung einer Einrichtung für die Medientechnologien und Ästhetiken, die, wenngleich sie in Konkurrenz zur offenbar nur temporären Epoche der Filmtheater standen und diese letzlich besiegten, Wahrnehmungen und Weltbilder des Menschen seit der hochkapitalistischen Aufschwungsphase ab 1894 massiv beeinflussten.
Der Vorschlag von @ATRIUM war also im Konnex mit unserem radikalen Rückzug zu fossilierten Aufführungsweisen des Kinos zunächst überraschend, liegt aber als Desiderat in der zwingenden Logik einer gleichberechtigen musealen und wissenschaftlichen Aufarbeitung der ausdiovisuell bewegten Darstellungsformen des 20 Jhds.
Noch ist nicht absehbar, ob für diese Themen ein öffentlichen Interesse besteht, und wie Minimalbedingungen für Funktionen des gerade vorgeschlagenen Kinomuseums realisiert werden können.
Aktive Mitglieder und Förderen in der Konstituierungphase solcher Projekte zu finden, ist schwierig, so lange keine Referenzen und Veranstaltungen durchgreifen.
In der Vorphase der Gründung bspw. des Vereins "Kinomuseum Berlin" waren naturgemäss viele lange Gesichter und skeptische Kommentare zu vernehmen, die sich anderentags schon wieder positiver zeigten.
Wohl erst mit dem sehr schwer finanzierbarem Durchbruch, d.h. in der Akquise einer Dauerausstellung und eines permanenten Veranstaltungsraums, bin ich optimistisch, daß geneigte Kinofreunde regelmässig den Kontakt zum Verein oder zur Wirkungsstätte wahrnähmen - vorher erst mal nicht.
Da das Projekt - trotz seiner Anfangsschwäche - dennoch die Runde machte, steht eine liebevollen und sorgsamen Aufbauarbeit leider die Gefahr gegenüber, dass nicht nur diese Projektidee anderweit annektiert werden soll. Das führt dort war zu keiner vergleichbaren Kompetenz, jedoch ist es geeignet, dem BKM-Beauftragen deutlich zu machen, das man am Potsdamer Platz höherer Subventionen bedarf, um sich nicht von Vereinen den Wind aus den Segeln nehmen zu lassen.
Ein Kinomuseum wäre durchaus förderungsfähig und würdig, es steht aber zu befürchten, dass andere die angedachten Projektideen als die ihren ausgeben und Förderbeträge in beachtlicher Weise beziehen, die wieder einmal in keinem Verhältnis zur Nachhaltigkeit des Konzepts oder einer würdigen Umsetzung stünde, wie wir es gerade auf einer eben so teuren wie auch leider improvisiert durchgeführten Retrospektive der Berlinale erleben mussten.
Somit entsteht ein Zugzwang, der einer sofortigen Projektabsicherung bedarf, um sich vor einem Kannibalismus der staatlich versorgten Deutungshoheiten zu schützen.
Es scheint, als wenn hier nur noch in Verschwiegenheit operiert werden kann, nachdem der Diskussionsanstoss etwa im Kinoforum der Filmvorführer allenfalls Störenfriede aktivierte, anstatt, wie zu hoffen wäre, zu einen Aktionsdrang zu beflügeln.
Die Vorschläge für evt. Standorte sind seit den Erfahrungen der letzten Wochen nur noch vertraulich mitzuteilen.
Die Herausforderung bleibt im Moment die Raumfrage, weniger aber die Technik-, Personal- oder Programmfrage, die sich m.E. fast von selbst ergibt.
CINERAMA
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