Donnerstag, 21. Mai 2009

Singularität, Urknall und Multiversum:
Wenn man nicht weiß, wieviele Universen es gibt,
dann sollte man nicht am Urknall experimentieren.

Heute gab es in der Sendereihe WISSENSCHAFT IM BRENNPUNKT vom Deutschlandfunk (DLF) ein Feature von Frank Grotelüschen mit dem Thema: "Jenseits des Urknalls — Was vor dem Beginn der Zeit geschah". Das war sehr hörenswert, weil zu viele Theorien darauf immer mehr hindeuten, dass es nicht nur ein Universum gibt, sondern gleich viele, wahrscheinlich unendlich viele, Multiversums, Multiversa eben. Die Audioaufzeichnung vom DLF gib es als MP3-Download; ebenfalls gibt es eine Transkription der Sendung mit Literaturhinweisen.

Das Thema ist insofern interessant, als dass man ja bei CERN in der Schweiz, als jenem dankenswerten Ermöglicher von "20 Jahren www", derzeit noch guten Glaubens daran arbeitet, den "Large Hadron Collider" (LHC) wieder zum Laufen zu bekommen. Dort möchte man experimentell die Bedingungen des Urknalls endlich praktisch herstellen können, um zu verstehen, wie ein Urknall funktioniert. Dumm nur, dass ein größerer Betriebsunfall diese Inbetriebnahme zunächst verhindert hatte. Allerdinigs halte ich es hier, wie auch im Fall der Verhinderung einer Beinaheexplosion von zwei zusammenstossenden und atomgetriebenen U-Booten mit Atomwaffen an Bord (in etwa zur selben Zeit wie der Betriebsunfall beim LHC), eher für einen Eingriff des Weltgeistes, dass Katastrophen in beiden Fällen zunächst verhindert wurden. Beim letzteren die Katastrophe durch Blödheit: Wenn man Stealth-U-Boote baut, dann stoßen die als gefährliche Fahrzeuge eben zusammen, wenn die sich gegenseitig nicht sehen und erkennen können. Beim ersten Fall sollte man es sich schon mehr als einmal am Tag überlegen, ob das bei allem Forscherdrang wirklich eine so günstige Gelegenheit ist, die Qualität des Urknalls wieder herstellen zu wollen (auch wenn es "nur um 100 Atome" geht) — ober ob man nicht lieber noch zwei bis zehn Jahre wartet, bis sich die neuen Theorien um das Multiversum vielleicht durch Verfikation oder Falsifikation in ihrer Wirkung für uns in eben diesem Universum als Teil als Multiversum geklärt haben.

Das ist dann auch der Grund, warum wir beim kommenden Globians Doc Fest Berlin eine dritte Sonderveranstaltung planen zum Thema "Der Large Hadron Collider (LHC) als gefährliche Maschine des Weltuntergangs". Wir werden, so wie es derzeit bei der Filmsichtung zum Globians Doc Fest ausschaut, auch einen Dokfilm zum Thema mit dabei haben und hoffen auf eine spannende Diskussion zum Thema. Weitere Nachrichten zum Thema folgen.

ATRIUM

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