Wie die NYT heute auf Ihrer Titelseite der Druckausgabe berichtete, stellt der "Seattle Post-Intelligencer" - liebevoll auch P-I genannt - heute seine Druckausgabe ein; ab morgen wird "das Blatt" nur noch "Screen" und mit einer von 165 auf ca. 20 feste Mitarbeiter geschrumpften Mannschaft die News für die Region im Bundesstaat Washington produzieren. Dies ist der, gemessen an der Auflagenzahl und ermessen nach der Bedeutung des Erscheinungsorts, bislang größte Verlust in der US-Zeitungslandschaft. Es verbleibt vor Ort, immerhin als Großraum-Region Heimstätte solcher Unternehmen wie Amazon.com, Boeing und MicroSoft, noch die "Seattle Times", über deren Schicksal nach der Einstellung des zweiten Tageszeitungsblattes unterschiedliche Meinungen kursieren.
Der heutige Bericht der NYT zur Einstellung des "P-I" -- ein Zeitungsname, den ich mit seinem Space-Needle-Symbol immer gern gemocht hatte -- findet sich hier:
http://www.nytimes.com/2009/03/17/business/media/17paper.html
Auch die Nachrichten-Redaktion des heise-Verlags berichtet über die Situation breit und verweist bezüglich der demnächst drohenden Einstellung der "San Francisco Chronicle" auf das Portal The Public Press, Non-Commerical New for the Bay Area und auf einen Blog-Eintrag des US-Medienexperten Clay Shirky.
Auf David Cohns Online-Projekt Spot-us zum Crowd-Funding von investigativen Journalismus hatte ich bereits am 6. März in diesem Blog hingewiesen; ein weiterer Blogeintrag zum Zeitungssterben datiert vom 12. März.
"Spot-us" und "Public Press" arbeiten, so scheint es im Stand von heute, ganz gut zusammen. Fund-Raising für Journalismus und eine Distributionsplattform für die recherchierten Inhalte (als zwei sich zusammenfügende Module) scheinen eine ganz interessante Mischung zu sein.
Dass uns in Deutschland das Zeitungssterben auch bald ereilen dürfte, scheint mir unabwendbar. Bei uns gilt es also, von den Graswurzelprojekten in den USA frühzeitig zu lernen.
ATRIUM
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